FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai fordert die designierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf, die verschärften CO2-Emissionsnormen für Neuwagen zu kippen. Djir-Sarai behauptet, eine effiziente, finanzierbare und unkomplizierte klimaneutrale Mobilität erfordere Technologieoffenheit.
Forderung nach Abschaffung von CO2-Emissionsnormen
Der Generalsekretär der FDP, Bijan Djir-Sarai, hat in einem Gespräch mit dem Nachrichtenportal “T-Online” die designierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) aufgefordert, die verschärften CO2-Emissionsnormen für Neuwagen abzuschaffen. “Ursula von der Leyen und die Union müssen jetzt ihr Wahlversprechen einhalten und das Verbrennerverbot zurücknehmen”, erklärte Djir-Sarai, und fuhr fort: “Alles andere wäre verantwortungslos den Wählern und dem Wirtschaftsstandort gegenüber.”
Die Rolle von E-Fuels und Technologieoffenheit
Die aktuell geltenden CO2-Emissionsnormen ermöglichen theoretisch auch in Zukunft den Kauf von Verbrennern. Ab 2035 ist die Antriebsart in Neufahrzeugen jedoch nur noch dann erlaubt, wenn sie keine CO2-Emissionen verursacht. Djir-Sarai hält dieses Vorgehen für unzureichend. “Effiziente, finanzierbare und unkomplizierte klimaneutrale Mobilität erreichen wir in Europa nur durch Technologieoffenheit”, argumentierte er und fügte hinzu: “Es wäre ein unverzeihlicher Fehler, den Einsatz von E-Fuels für Verbrennermotoren zu verhindern.”
Fahrzeuge, die mit E-Fuels betrieben werden, stoßen ebenfalls CO2 aus. Unterstützer dieser Technologie behaupten jedoch, sie sei klimaneutral, da die zur Treibstoffherstellung benötigte Menge CO2 aus der Atmosphäre entnommen würde. Allerdings muss auch hier der CO2-Ausstoß beim Transport der E-Fuels sowie der Strommix für deren Produktion berücksichtigt werden.
Die Rolle von E-Fuels in der CO2-Neutralität
Synthetische Kraftstoffe wie E-Fuels gelten als eine wichtige Maßnahme zur Erreichung von Klimaneutralität. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Produktionskapazitäten in absehbarer Zeit vor allem für die schwer zu dekarbonisierenden Bereiche Luft- und Schifffahrt ausreichen dürften. Im Straßenverkehr erweisen sich E-Fuels als vergleichsweise ineffizient: So reicht der Strom einer Windkraftanlage jährlich für 1.600 Elektrofahrzeuge, aber nur für 250 mit E-Fuels betriebene Personenkraftwagen. Dies spiegelt sich auch in den Kosten wider.
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