Foto: Klassenraum in einer Schule, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bei den im April anstehenden Abschlussprüfungen an Haupt-, Real-, Gesamt- und Berufsschulen sowie Gymnasien erleichtern 14 von 16 deutschen Bundesländern die Prüfungsmodalitäten für die Schüler. Das hat eine Umfrage des “Redaktionsnetzwerks Deutschland” (Samstagausgaben) bei allen Kulturministerien und Landesregierungen ergeben.
Ausnahmen sind bislang allein Hessen und Rheinland-Pfalz. Demnach haben Berlin, Brandenburg, Bremen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein beschlossen, bei schriftlichen Prüfungen 30 Minuten zusätzliche Zeit zu gewähren. Bayern schränkt, wie in den vergangenen Jahren, die Inhalte für die schriftlichen Prüfungen ein, gewährt aber keine zusätzliche Zeit. In Nordrhein-Westfalen werden lediglich die Prüfungen in Mathematik durch eine erweiterte Aufgabenauswahl und eine Zeitzugabe von 30 Minuten angepasst.
Auch Niedersachsen teilte auf RND-Anfrage mit, man wolle die von der Kultusministerkonferenz vereinbarten Spielräume nutzen und arbeitet noch an den Details. Baden-Württemberg, Sachsen, Hamburg, Saarland und Thüringen die Prüfungen noch einmal mit ähnlichen Erleichterungen wie 2021 und 2022 durchführen. Im hessischen Kultusministerium habe man noch keine finale Entscheidung getroffen, ob die Prüfungen auch in diesem Jahr angepasst werden sollen, sagte ein Sprecher dem RND. Rheinland-Pfalz hat dagegen bereits entschieden, die Prüfungen wie vor der Pandemie durchzuführen, teilte das Bildungsministerium dem RND mit, die diesjährigen Abiturienten könnten in der Qualifikationsphase für das Abitur weitestgehend in Präsenz unterrichtet werden. “Aus diesen Gründen haben wir in diesem Schuljahr auf weitere Erleichterungen bei der Abiturprüfung verzichtet.”
Zudem ist das Bundesland das einzige, in dem die Prüfungen bereits begonnen haben. Nach einem Beschluss der Kultusministerkonferenz haben die Landesregierungen in diesem Jahr zum letzten Mal die Möglichkeit, Erleichterungen in Umfang und Prüfungsdauer zu erlassen, um die Unterrichtsausfälle während der Corona-Pandemie auszugleichen. Dabei hatten die Bundesländer die Option, eine größere Auswahl an Prüfungsaufgaben zu bieten, Prüfungsthemen vorab einzugrenzen und/oder bis zu 30 Minuten zusätzliche Prüfungszeit zu geben. Die Entscheidung, ob und welche der Möglichkeiten genutzt werden, liegt bei den Ländern.