In dem Operndoppelabend „Ohne Blut / Herzog Blaubarts Burg“ treffen Täter und Opfer, Rache und Versöhnung aufeinander. Intendant Ulrich Mokrusch inszeniert am Theater Osnabrück eine packende Kombination der Kurzopern von Péter Eötvös und Béla Bartók. Die Inszenierung verbindet beide Werke so nahtlos, dass sie wie ein einziges erscheinen.
Eindrucksvolle Atmosphäre
Susann Vent-Wunderlich und Jan Friedrich Eggers spielen und singen das tragische Paar in beiden Stücken, wodurch eine kontinuierliche Erzählung entsteht. Die reduzierte Bühnenausstattung von Okarina Peter und Timo Dentler, insbesondere eine riesige Treppe im Zentrum, schafft dabei eine eindrucksvolle Atmosphäre.
Von der Musik getragen
Vent-Wunderlich und Eggers beeindrucken mit intensiver Bühnenpräsenz und herausragendem Gesang. Die Textverständlichkeit ist zudem ausgezeichnet, weil das Osnabrücker Symphonieorchester nicht im Orchestergraben, sondern auf der Bühne hinter einem Gazevorhang platziert wurde, so dass Sängerin und Sänger nicht gegen die Musikerinnen und Musiker singen müssen, sondern von der von hinten kommenden Musik getragen werden.
„Herzog Blaubarts Burg“ verzichtet auf traditionelle Arien und Rezitative, was der Oper eine durchgehende Intensität verleiht. Generalmusikdirektor Andreas Hotz und das Orchester bringen Bartóks komplexe Rhythmen und die düstere Atmosphäre perfekt zur Geltung. Ebenso großartig wird Eötvös‘ moderne, oft atonale Musik in „Ohne Blut“ gemeistert. Mit unbändiger Leidenschaft ergründen Musikerinnen und Musiker, Sängerin und Sänger die emotionalen und psychologischen Tiefen beider Opern. Nach über zwei Stunden endet der Abend mit begeistertem Applaus.
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Ohne Blut / Herzog Blaubarts Burg | Opern von Péter Eötvös und Béla Bartók | Theater Osnabrück
Weitere Vorstellungen: 21.05. / 24.05.2024 | Tickets ab 19,95 Euro unter www.theater-osnabrueck.de