Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) kritisiert die ungleiche Verteilung der unbezahlten Care-Arbeit zwischen Männern und Frauen. Laut Statistik des Bundesamtes haben Frauen 2022 durchschnittlich neun Stunden mehr unbezahlte Arbeit pro Woche geleistet als Männer. Das Problem des Gender-Care-Gaps und die Notwendigkeit, Familien besonders zu unterstützen, stehen im Fokus.
Frauen leisten mehr unbezahlte Arbeit als Männer
Nach der jüngsten Veröffentlichung der Zeitverwendungserhebung 2022 des Statistischen Bundesamtes, hat Lisa Paus deutlich gemacht: “Wenn Frauen fast 44 Prozent mehr an unbezahlter Care-Arbeit leisten als Männer, dann ist das deutlich zu viel”. Sie fügt hinzu, dass Frauen darunter leiden, da sie häufig ein geringeres Gehalt, weniger berufliche Chancen und eine prekäre Alterssicherung haben. “Frauen sollen wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen können. Das gelingt aber nur, wenn Frauen und Männer unbezahlte Sorgearbeit gemeinsam übernehmen”, so die Familienministerin.
Infrastruktur für Kinderbetreuung als Lösung
Die grüne Politikerin sieht in der Verbesserung der Infrastruktur für Kinderbetreuung eine mögliche Lösung: “Deshalb ist mir der faire Ausgleich bei unbezahlter Sorgearbeit ein wichtiges Anliegen. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es eine gute Infrastruktur für die Kinderbetreuung.”
Familien mit Kindern benötigen besondere Unterstützung
Die Familienministerin weist darauf hin, dass laut der Daten des Statistischen Bundesamtes Eltern wöchentlich elf Stunden mehr Sorgearbeit leisten als Erwachsene ohne Kinder. “Umso wichtiger sei es deswegen, Familien mit Kindern besonders zu unterstützen”, betonte sie.
Der “Gender Care Gap”
Die Statistik des Bundesamtes zeigt, dass Männer 2022 durchschnittlich täglich eine Stunde und 17 Minuten weniger unbezahlte Arbeit leisteten als Frauen. Der sogenannte “Gender Care Gap” liegt bei 43,8 Prozent. Diese Kennziffer verdeutlicht den unterschiedlichen Zeitaufwand, den Frauen und Männer ab 18 Jahren für unbezahlte Arbeit aufbringen, einschließlich “Sorgearbeit”, aber auch freiwilliges und ehrenamtliches Engagement. Bei der vorausgegangenen Zeitverwendungserhebung 2012/2013 hatte der Gender-Care-Gap noch bei 52,4 Prozent gelegen.
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