(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Telefonbetrug mit „falschem Polizisten“ in Deutschland: 120 Millionen Euro erbeutet .
Seit 2020 haben Telefonbetrüger in Deutschland mindestens 120 Millionen Euro mit der Masche „falscher Polizist“ erbeutet. Dies ergab eine Umfrage des RBB und des ARD-Politikmagazins „Report München“ unter den 16 Landeskriminalämtern. Die Täter agieren zumeist aus Callcentern in der Türkei, wie die Sicherheitsbehörden auf Anfrage bestätigten.
Verlagerung der Operationsgebiete in den Libanon
Nachdem die türkische Polizei zwei große Callcenter-Netzwerke zerschlagen und die mutmaßlichen Anführer verhaftet hat, sollen die Banden aus dem türkisch-arabischen Clan-Milieu begonnen haben, ihre Operationsgebiete teilweise in den Libanon zu verlagern. Die türkischen Behörden haben bei den Tatverdächtigen der ausgehobenen Callcenter-Netzwerke Vermögen im Wert von mehr als 130 Millionen Euro sichergestellt. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) kritisiert dennoch die Bereitschaft der Türkei zur Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Clan-Kriminalität.
Clan-Kriminelle nutzen die Türkei als Rückzugsraum
„Also schlimmer als im Moment gibt es ja gar nicht. Das hat sich in den letzten Jahren total verschlimmert“, sagte Reul der ARD. Reul bestätigte zudem, dass Clan-Kriminelle die Türkei als Rückzugsraum nutzten. Dies habe auch mit den „politischen Strukturen vor Ort“ zu tun.
Telefonbetrug mit „falschem Polizisten“: Mehr als 150.000 Betrugsversuche seit 2020
Mehr als 150.000 Betrugsversuche registrierten die Landeskriminalämter seit 2020 mit einer einzigen Masche: Kriminelle geben sich am Telefon als Polizisten aus. Sie überreden ihre Opfer, ihnen ihr Erspartes zum Schutz anzuvertrauen. Viele Täter sind in Deutschland aufgewachsen und stammen aus türkisch-arabischen Clans.