Politik und Verwaltung sorgen für zusätzliche Fahrradabstellanlagen in und um Osnabrück. Ein Projekt in bester Osnabrücker Citylage zwischen Kamp und Nikolaiort nimmt nun Formen an.
Das Fundament für die zwei doppelstöckigen Anlagenteile ist gegossen, noch in diesem Jahr soll die Abstellanlage in Betrieb gehen. Ergänzt wird die Anlage schon jetzt durch neue Anlehnbügel direkt vor dem P&C-Modehaus. Die gesamte Maßnahme ist ein Patenprojekt von „Mobile Zukunft“.
Foto: Haben das neue „Lastenradstellplatz“-Hinweisschild nahe der künftigen Fahrradabstellanlage bei P&C am Kamp angebracht: (V.l.) Stadtbaurat Frank Otte, Projektpatin Susanne Hambürger dos Reis und „Mobile Zukunft“-Projektleiterin Brigitte Strathmann
„Wir sind sehr dankbar, wie unkompliziert und kooperativ sich P&C dabei gezeigt hat“, betonte Stadtbaurat Frank Otte bei einem gemeinsamen Vor-Ort-Termin. Bis zu 14 Fahrräder und acht Lastenräder finden an den neu montierten Anlehnbügeln Platz. Ein neues „Lastenradstellplatz“-Schild weist darauf hin, dass hier insbesondere moderne und umweltfreundliche Transport-, Lasten- oder Cargobikes parken können und sollen. „Wir begrüßen die Initiative und profitieren als Einzelhändler ja auch davon, wenn Kunden ihre Fahrräder bequem und sicher abstellen können“, ergänzte P&C-Geschäftsleiter Matthias Kellermann. „In Kombination mit der neuen Abstellanlage wird der gesamte Bereich am Kamp aufgewertet – und wir sind noch besser erreichbar.“
Aufwendige Vorbereitungen für 20 Fahrradabstellgelegenheiten
Mittlerweile ist erkennbar, was in bester Citylage am Kamp entsteht: Noch im Dezember können insgesamt 20 Fahrräder in den beiden zusammenhängen und doppelstöckigen Gebäudeteilen parken. Die Montage war ursprünglich bereits früher vorgesehen. Aufgrund personeller Engpässe beim beauftragten Hersteller musste der Aufbau auf Anfang Dezember geschoben werden. „Eine solche Anlage hier in dieser exponierten Lage zu montieren, ist zudem eine planerische Herausforderung“, erläuterte Stadtbaurat Otte. Schließlich handele es sich bei der ausgesuchten Fläche um einen hochverdichteten Bereich direkt an der Fußgängerzone. Im Vorfeld durchgeführte Suchschachtungen hatten eine Vielzahl an Rohren und Leitungen im Erdreich aufgezeigt – mit Auswirkungen auf die genaue Lage der Anlage, die Flächengröße und den Fundamentbau. „Eine Abstellanlage im Stadtrandbereich aufzubauen, ist deutlich weniger aufwendig.“
Sichere Nutzung für registrierte Nutzer
Nach erfolgter Montage startet eine Testphase, bevor es dann in den Regelbetrieb geht. Um das eigene Fahrrad in der neuen Abstellanlage parken zu können, müssen sich Nutzer künftig registrieren und erhalten dann einen Zahlencode. „Die Registrierung läuft über die Stadtwerke, die die Abstellanlage betreiben werden“, erläuterte „Mobile Zukunft“-Projektleiterin Brigitte Strathmann, die sich über das bereits große Interesse am neuen Fahrradparken freut. „Wir werden rechtzeitig über das genaue Prozedere der Nutzung informieren.“ Auch Susanne Hambürger dos Reis (SPD Ratsfraktion), die als zweite Projektpatin der Fahrradabstellanlage fungiert, zeigte sich von den neuen Möglichkeiten begeistert: „Kostenlos, einfach, perfekt gelegen, sicher und bequem das Fahrrad abstellen – das sind die Gründe, die mich dazu bewegen, mit dem Rad in die City zu kommen. Anlagen dieser Art sind ein zentraler Baustein für den Umstieg aufs Fahrrad.“
Anlagen in Haste, Düstrup und Sutthausen folgen
Neben der Abstellanlage am Kamp entsteht am Bahnhof Sutthausen eine zweite gesicherte Fahrradparken-Möglichkeit. Die dortige, größere Anlage wird Anfang des kommenden Jahres montiert und im ersten Quartal in Betrieb gehen. Zudem sind in Haste und in Düstrup – entlang der MetroBus-Linie M1 – bereits zwei Mobilitätsstationen fertiggestellt und werden voraussichtlich noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Dabei handelt es sich um multimodale Umstiegspunkte mit Busanbindung, die den leichten Umstieg vom Bus auf das Carsharing-Auto, das Fahrrad oder den E-Tretroller ermöglichen. Diese Mobilitätsdienstleistungen können durch ein Angebot von Paketstationen und Kiosken noch ergänzt werden. Beide Mobilitätsstationen sind Prototypen und werden vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.