Osnabrücker Rathaus / Foto: Schweer
Betroffene Personen können ab sofort anonym über ein Online-Formular des Gleichstellungsbüros Osnabrück eine sexuelle Belästigung melden. Dadurch sollen die Fälle sichtbar werden und Betroffenen eine Stimme erhalten.
Sexuelle Belästigung gehört leider zum Alltag vieler Menschen. Besonders betroffen sind Frauen, Mädchen und queere Personen. Die Taten werden allerdings kaum gemeldet, erfasst und dokumentiert. Das möchte das Gleichstellungsbüro der Stadt Osnabrück ändern und auf diese Weise den Betroffenen eine Stimme geben und mehr Bewusstsein für das Thema in der Stadtgesellschaft schaffen.
Sexuelle Belästigung gibt es überall und in verschiedenen Formen – mal als Witz oder Kompliment getarnt, mal über scheinbar „zufällige“ Berührungen und mal ganz offen durch Worte, Gesten oder digital. Wichtig ist: Was als sexuelle Belästigung definiert wird, hängt davon ab, wie die belästigte Person empfindet. Allerdings ist Sexuelle Belästigung immer einseitig und unerwünscht. Die Verantwortung für diese Grenzüberschreitung liegt allein bei der belästigenden Person.
Thema wird oftmals verharmlost
Das Thema wird oftmals bagatellisiert und verharmlost, Betroffene werden nicht ernst genommen. Mit dem Meldeformular möchte das Gleichstellungsbüro der Stadt allen Personen, die sexuelle Belästigung erlebt haben, die Möglichkeit geben, auf eine anonyme Weise von ihren Erfahrungen zu berichten. Wenn sie es wünschen, können sie auch Beratungsangeboten in Anspruch nehmen und entscheiden, ob der Fall gemeldet und sogar weiterverfolgt werden soll. Alle Angaben sind freiwillig und können anonym erfolgen. Die Angaben werden selbstverständlich vertraulich behandelt.
Den Meldebogen gibt es auf der Webseite der Stadt Osnabrück. Er wurde in Anlehnung an das bereits vorhandene Formular zur Meldung von Diskriminierungsfällen erstellt.
Darüber hinaus steht das Gleichstellungsbüro der Stadt für Fragen und Anliegen im Bereich sexueller Belästigung telefonisch unter 0541 / 323-4441 und -4443 oder per Mail zur Seite.