Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger warnt vor einem drohenden Wohlstandsverlust für Deutschland aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels. Trotz politischer Bemühungen sieht er den Mangel als unvermeidlich an und fordert eine stärkere Anstrengung, um Deutschland attraktiver für ausländische Fachkräfte zu machen.
Fachkräftemangel als Wohlstandsrisiko
Rainer Dulger, der Präsident der Arbeitgeber, äußerte ernsthafte Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Zukunft Deutschlands in einem Interview mit der “Bild am Sonntag”. Er glaubt, dass “vollständig beheben lässt sich der Fachkräftemangel nicht mehr” und warnt, dass dies dazu führen wird, “dass wir in diesem Land Wohlstand verlieren.”
Er sieht es als Aufgabe der Politik an, den Fachkräftemangel so weit wie möglich zu mildern. “Deutschland muss wieder attraktiv werden für Fachkräfte aus dem Ausland,” so Dulger. Er kritisierte dabei die hohe Sprachbarriere, den schwierigen Wohnungsmarkt, langsame bürokratische Prozesse und den Mangel an kinderfreundlichen Einrichtungen.
Deutschland aus der Perspektive von Fachkräften
Dulger skizziert ein unattraktives Bild von Deutschland aus der Perspektive potenzieller ausländischer Fachkräfte. “Was bieten wir denen denn? Eine der kompliziertesten Sprachen Europas, einen katastrophalen Wohnungsmarkt, eine langsame Bürokratie und nur wenige Kita-Plätze mit wenig flexiblen Öffnungszeiten.” Er bringt seine Überzeugung zum Ausdruck, dass Deutschland eine Willkommenskultur nach dem Vorbild anderer großer Einwanderungsländer braucht.
Arbeitgeberpräsident verteidigt Mindestlohnentscheidung
Zu der Kritik, die Arbeitgeber hätten eine angemessene Erhöhung des Mindestlohns verhindert, äußert sich Dulger klar: “Es gibt eine Mindestlohnkommission. Diese Kommission, in der Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sitzen, hat mehrheitlich eine Erhöhung beschlossen und die Regierung hat das Ergebnis umgesetzt. Das bitte ich endlich zu respektieren.”
Er lehnt politische Einmischung in Lohnfragen ab und fordert stattdessen eine Senkung der Steuern und Abgaben für Geringverdiener: “Die Politik hat sich aus der Lohnfindung rauszuhalten. Wenn sie will, dass Geringverdiener mehr Geld auf dem Konto haben, kann sie gern die Steuern und Abgaben senken.”
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