In der Nacht zu Montag (3. April) haben Aktivisten von Extinction Rebellion (XR) Markierungen zum Mindestabstand von Autos zu Fahrradfahrenden auf verschiedenen Straßen in Osnabrück angebracht. Mit der Aktion wollen sie nach eigenen Angaben die Stadt dabei unterstützen, Radlern zu mehr Raum und Sicherheit im Straßenverkehr zu verhelfen.
Zuletzt hatten die Aktivisten von Extinction Rebellion an der Pagenstecherstraße einen Baum gepflanzt oder auch Autobahnschilder abmontiert, die das Tempolimit aufheben. Nun haben sie Markierungen auf dem Wall aufgesprüht.
Die Osnabrücker Ortsgruppe verweist auf Messungen des ADFC, die belegen, dass zahlreiche Überholvorgänge zu nah erfolgen. Diese würden nicht nur die Sicherheit von Fahrradfahrenden gefährden, sondern stellen auch massenhaft nicht geahndete Ordnungswidrigkeiten dar.
Besonders drastisch sei die Situation auf dem Wall – etwa der Erich-Maria-Remarque-Ring, der Goethering oder der Heger-Tor-Wall. Deshalb haben Aktivisten in der vergangenen Nacht Hinweismarkierungen auf die Straße gesprüht, die einen Denkanstoß geben sollen.
Kritik an Osnabrücks Oberbürgermeisterin
„Die nun gut sichtbaren Markierungen zeigen sehr anschaulich, wie viel Platz Fahrradfahrenden im Straßenverkehr zusteht, und bieten Autofahrenden Orientierung bei der korrekten Einhaltung des Abstandes“, heißt es in einer Mitteilung. Sie sollen aber auch eine Erinnerung an die Verantwortung der Politik sein, den Verkehrsraum gerecht aufzuteilen und allen Teilnehmenden eine sichere Fortbewegung durch die Stadt zu ermöglichen – etwa durch breitere Radwege oder der Umwidmung ganzer Fahrspuren vierspuriger Straßen.
Die Kritik richte sich unter anderem direkt an Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, heißt es in der Mitteilung. Sie habe 2021 noch auf dem Fahrrad Wahlkampf betrieben und laut Aktivisten heute keine ausreichenden Ambitionen gezeigt, die Fahrradsituation in Osnabrück tatsächlich zu verbessern.