Experten warnen vor einer möglichen neuen Pandemie durch die weitverbreitete Vogelgrippe H5N1 in US-Viehbeständen. Während sich Kritik am laxen Umgang US-amerikanischer Behörden mit dem Ausbruch häuft, sehen deutsche Institutionen und Politiker die Lage bislang weniger dramatisch und verweisen auf die Fortschritte in der Pandemiebekämpfung seit Corona.
Die Vogelgrippe H5N1 als potenzielle Bedrohung
Virologin Isabella Eckerle warnte im „Tagesspiegel“ über die nicht kontrollierte Ausbreitung von H5N1 und äußerte sich kritisch über das Vorgehen der US-Behörden: „Es scheint, als würde man die Eliminierung des Virus aus den Rinderherden überhaupt nicht in Erwägung ziehen.“ Sie betonte, dass eine Übertragung auf Menschen zwar in den nächsten Wochen oder Monaten nicht zu erwarten sei, jedoch steige das Risiko mit zunehmender und ausgedehnter Zirkulation des Virus in verschiedenen Säugetieren. Der ehemalige Harvard-Epidemiologe Michael Mina sprach von einem „Spiel mit dem Feuer“.
Maßnahmen in Europa
In Finnland, wo das Virus in Vogel- und Pelztierfarmen grassiert, sollen Mitarbeiter geimpft werden. Das Bundesgesundheitsministerium in Deutschland bezieht sich auf die EU-Bewertung, dass das „Risiko für die Bevölkerung in Europa/Deutschland weiterhin gering ist“. Fortschritte nach der Corona-Pandemie wie verbessertes Abwassermonitoring und strukturelle Voraussetzungen zur schnellen Produktion von Impfstoffen und Medikamenten seien vorhanden.
Isabella Eckerle bemängelt jedoch, dass es an langfristiger Perspektive und Prävention fehlt. Die „extreme Politisierung des Themas und das gigantische Ausmaß an Falschinformationen in den sozialen Medien“ würden eine künftige Pandemiebekämpfung erschweren.
Kommentare der deutschen Politik
Heike Baehrens, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, plädierte dafür, die Warnungen der Wissenschaft ernst zu nehmen, ohne jedoch in Panik zu verfallen. Dem gegenüber äußert sich CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge gelassen: „Für die Gefahr einer neuen Pandemie mit dem Ausmaß von Corona gibt es aus heutiger Sicht keinerlei Anzeichen.“ Er betont, dass deutsche und EU-Behörden die Entwicklungen beobachten und es keinen Anlass für „Panikmache“ gebe.
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