(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Fachleute warnen vor russischen Desinformationskampagnen auf Tiktok.
Fachleute vom unabhängigen Think-Tank Institute for Strategic Dialogue (ISD) haben vor russischen Desinformationskampagnen auf der beliebten Videoplattform Tiktok gewarnt. Laut einer Analyse des ISD haben russische Staatsmedien auf Tiktok einen Kanal mit 18.000 Followern und Millionen von Aufrufen. Die Videos richten sich vor allem an junge Menschen und sollen ein Gefühl des Grolls gegenüber der deutschen Regierung schüren. Das ISD warnt davor, dass russische Staatsmedien weiterhin ungehindert auf populären Social-Media-Plattformen agieren können.
Attacken gegen Politikerinnen der Grünen bedienen sexistische Stereotypen
Die russischen Desinformationskampagnen auf Tiktok nehmen insbesondere Politikerinnen der Grünen ins Visier. Laut Julia Smirnova, Senior Analyst beim ISD, bedienen diese Attacken sexistische Stereotypen und werten die Politikerinnen als inkompetent ab. Es handelt sich um eine perfide Taktik, die auch von rechten frauenfeindlichen Netzwerken bekannt ist. Neben Bundeskanzler Olaf Scholz sind vor allem Annalena Baerbock, Robert Habeck und Ricarda Lang betroffen.
Die Bundesregierung warnt vor russischer Desinformation
Auch die Bundesregierung warnt vor russischer Desinformation und Einflussnahme auf die öffentliche Meinung in Deutschland. Die russische Regierung versucht durch Desinformation, Spaltungslinien in der Gesellschaft zu verstärken und politische Entscheidungsprozesse zu stören. Russland nutzt dafür ein komplexes Netzwerk aus staatlichen und staatlich gesteuerten Akteuren, darunter deutschsprachige russische Staatsmedien, politische Organisationen, Kulturvereine, Oligarchen, Stiftungen und Denkfabriken.
Fazit
Die Warnungen des ISD und der Bundesregierung zeigen, dass russische Desinformationskampagnen auf Social-Media-Plattformen wie Tiktok eine ernstzunehmende Bedrohung darstellen. Insbesondere junge Menschen werden gezielt angesprochen und mit kurzen, vermeintlich unterhaltsamen Clips manipuliert. Die Attacken gegen Politikerinnen der Grünen bedienen sexistische Stereotypen und dienen dazu, ihre Kompetenz in Frage zu stellen. Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit über diese Desinformationskampagnen informiert ist und kritisch mit den Inhalten umgeht.