Angesichts der anhaltenden Konflikte in der Ukraine fordern führende Experten, der Ukraine mindestens 80 Jagdflugzeuge zur Bekämpfung russischer Marschflugkörper zu liefern. Sie argumentieren, dass die derzeitige Anzahl der Flugzeuge unzureichend sei und setzen sich für den Schutz des ukrainischen Luftraumes ein.
Zusätzlicher Bedarf an Abfangjägern
Gustav Gressel vom “European Council on Foreign Relations” und der Datenanalytiker Marcus Welsch betonen in einer Studie, die von der “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” (FAS) zitiert wird, die Notwendigkeit von mindestens 80 zusätzlichen Abfangjägern zur Bekämpfung von relativ langsamen Marschflugkörpern wie des Ch-101. Sie argumentieren, dass 24 Flugzeuge notwendig seien, um nur zwei Maschinen ununterbrochen in der Luft zu halten und dementsprechend eine größere Anzahl erforderlich sei, um den ukrainischen Luftraum ausreichend zu schützen.
Russische Marschflugkörper und die Ukraine
Gressel begründet den erhöhten Bedarf an Jagdflugzeugen mit der Analyse des Angriffs auf die Kiewer Kinderklinik “Ochmatdyt” durch ein russisches Marschflugkörper. Die Studie zeigt auf, dass die russischen Geschosse ihr Ziel in weiten Schleifen angesteuert hätten, um der ukrainischen Flugabwehr zu entgehen. Gressel zufolge hätte die ukrainische Luftwaffe mit genügend Flugzeugen den Angriff wahrscheinlich stoppen können.
Nato-Zusagen und die russische Strategie
Die neuesten Zusagen von fünf strategischen Flugabwehrsystemen, Dutzenden von Systemen kürzerer Reichweite, Munition und einer unklaren Anzahl von Flugzeugen an die Ukraine durch die Nato werden von Gressel und Welsch als Chance gesehen. Jedoch weisen sie darauf hin, dass es immer noch an vielem fehlt, was nötig wäre. Die Experten berichten, dass Russland in der ersten Hälfte dieses Jahres etwa 3.500 ballistische Raketen, Marschflugkörper und Drohnen auf zivile Ziele in der Ukraine abgefeuert hat.
Risiken und Szenarien
Bei weiteren Angriffen auf die Strom- und Fernwärmenetze der Ukraine befürchten die Experten, dass dadurch Millionenstädte wie Charkiw und Dnipro unbewohnbar werden könnten. Dies würde zu erheblichen Fluchtbewegungen führen. Aktuell sind bereits 80 Prozent der ukrainischen Strom- und Wärmeerzeugung ausgefallen.
Lieferung der Flugzeuge
Trotz Zusagen von vier Nato-Ländern (Belgien, Dänemark, die Niederlande und Norwegen) an die Ukraine, Kampfflugzeuge des US-Typs F-16 zu liefern, wird erwartet, dass die Gesamtzahl der Lieferungen bis zur erwarteten winterlichen Bombenkampagne Russlands weit unter dem von Gressel und Welsch errechneten Minimum von 80 Stück bleiben wird. Ein Vertreter der Bundesregierung gab gegenüber der FAS an, dass Deutschland der Ukraine keine Abfangjäger liefern werde, da unklar sei, ob diese ausschließlich zur Abwehr von Drohnen und Marschflugkörpern oder auch für andere Aufgaben genutzt würden.
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