Experten des Ifo-Instituts warnen vor dem Vorhaben, die Einzahlungen in die Sozialversicherung durch eine Beitragspflicht für Zinsen, Dividenden und Mieten zu erhöhen. Sie argumentieren, dies würde nur zu einer mäßigen Einkommenssteigerung führen und unterschiedliche Reformen in verschiedenen Zweigen der Sozialversicherung erfordern.
Die Folgen der Beitragsbemessung
Laut der Forscher Anne Steuernagel und Marcel Thum vom Ifo-Institut würde die Erweiterung der Bemessungsgrundlage je nach Annahme lediglich eine geringe Steigerung des beitragspflichtigen Einkommens zwischen 2,4 und 4,0 Prozent zur Folge haben. “Eine Erweiterung der Bemessungsgrundlage hätte je nach Annahmen nur eine mäßige Steigerung der beitragspflichtigen Einkommen zur Folge, zwischen 2,4 und 4,0 Prozent”, so die Forscher. Der Effekt wäre laut ihrer Analyse größer, falls die Grenze für die Beitragsbemessung gleichzeitig fallen würde: “Dann lägen die Steigerungen bei 12,7 Prozent. Dann würden später aber auch die Auszahlungen steigen, vor allem bei der Rente.”
Vorschläge für Reformen
Die Studie hebt hervor, dass die Ursachen des Kostenanstiegs in den Sozialversicherungszweigen sehr verschieden sind und daher unterschiedliche Reformen benötigen. Insbesondere in der Rentenversicherung könnten eine Anhebung des Rentenalters oder ein Verzicht auf die von der Bundesregierung festgelegte Untergrenze von 48 Prozent des Durchschnittseinkommens für die Rentenhöhe infrage kommen. Eine andere Option sei eine geringere Gewichtung der Rentenpunkte ab einer bestimmten Beitragshöhe.
Die Auswirkungen auf Rentner und das Steuersystem
Die vorgeschlagenen Maßnahmen könnten die Finanzierung des Systems verbessern, zu niedrigeren Beitragssätzen führen und den Bundeszuschuss verringern. Allerdings könnten einige Rentner eine leicht geringere Rente erhalten: “Das würde allerdings zu einer Umverteilungsdiskussion bei der Rente führen, die eigentlich in das Gesamtsteuersystem gehöre”, so die Experten des Ifo-Instituts.
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