In der Diskussion um den Einsatz westlicher Waffen gegen die russische Armee äußert Sicherheitsexperte Gustav Gressel Kritik und fordert weniger Transparenz gegenüber dem russischen Präsidenten. Die aktuelle Kommunikation könne das Leid in der Ukraine weiter erhöhen, während die Unberechenbarkeit von Donald Trump auch Vorteile mit sich bringen könnte.
Offene Kommunikation begünstigt Putin
Gustav Gressel, Experte für Sicherheitspolitik und Militärstrategien, hat bedenken gegen die gegenwärtige offene Herangehensweise zur Kommunikation von westlichen Waffeneinsätzen gegen die russische Armee geäußert. Er argumentierte, dass es nicht klug sei, Putin ständig zu versichern, was alles nicht gemacht werde. „Warum wir Putin immer rückversichern, was wir alles nicht machen werden, ist wirklich etwas, was ich nicht verstehe“, sagte Gressel gegenüber den Sendern RTL und ntv. Stattdessen solle Putin im Ungewissen darüber gelassen werden, was als nächstes komme, um so Vorsicht bei ihm hervorzurufen.
Unklarheit über Waffenlieferungen fördert Angriffe auf zivile Infrastrukturen
Gressel äußerte sich zudem kritisch über die Unklarheit, ob deutsche Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine abgegeben werden sollten. Diese Unsicherheit erschwere den Umgang mit Putin und biete ihm eine Möglichkeit, gezielt gegen zivile Infrastrukturen in der Ukraine vorzugehen. „Wir sehen ja jetzt, wie er genau in die Lücken unserer roten Linien hinein zielt und dann mit gezielten Angriffen gegen zivile Infrastruktur das Leid in der Ukraine noch erhöht“, so Gressel.
Trump’s Unberechenbarkeit könnte positive Auswirkungen haben
Vor diesem Hintergrund sieht Gressel einen möglichen Vorteil in der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus. Trumps Unberechenbarkeit, sein Verzicht auf das Setzen von roten Linien und seine Aussagen, die stets ein gewisses Maß an Unsicherheit in sich tragen würden, könnten eventuell eine positive Wirkung haben. „Ich hoffe zumindest, dass das ein positiver Effekt der Unberechenbarkeit Trumps ist, dass er eben keine roten Linien selber zieht und seine Aussagen immer ein gewisses Maß an Unsicherheit in sich tragen werden“, meinte Gressel.
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