In der Debatte um den Umgang mit syrischen Flüchtlingen bei möglicher Stabilisierung der Lage in Syrien plädiert der Konstanzer Asylrechtsexperte Daniel Thym für einen differenzierten Ansatz. Thym zeigt rechtliche und praktische Aspekte auf und betont, dass eine Überprüfung aller Schutztitel einen Kollaps des Asylsystems zur Folge haben könnte.
Rechtliche Aspekte und mögliche Folgen
“Rein rechtlich müsste jeder einzelne Schutztitel überprüft werden” unterstreicht Daniel Thym im Gespräch mit der “Welt”. Er weist jedoch darauf hin, dass dies in der Praxis schwierig zu umsetzen wäre: “Es steht zu befürchten, dass es zu einem Kollaps des ganzen Asylsystems und der Verwaltungsgerichte käme, wenn Hunderttausende Syrer erneut das Verfahren beim Bamf durchliefen und danach gegen die Entscheidungen klagten.”
Eine differenzierte Herangehensweise
Thym hält es für sinnvoller, die Überprüfungen auf bestimmte Gruppen zu beschränken. Die Syrer hätten sich in Deutschland unterschiedlich gut integriert. Manche seien bereits deutsche Staatsbürger oder hätten eine unbefristete Niederlassungserlaubnis, da sie ihren Lebensunterhalt überwiegend selbst verdienen könnten und Deutschkenntnisse vorweisen.
Auf besondere Gruppen konzentrieren
Der Asylrechtsexperte merkt zudem an: “Selbst wenn man ihnen den Schutztitel entzöge, könnte man sie in der Regel nicht einfach abschieben. Es wären verschwendete Ressourcen, hier umfassend die Schutztitel zu überprüfen.” Es gebe jedoch auch Syrer, die weniger integriert seien und noch keinen festen Aufenthaltstitel hätten. “Auf diese Gruppe sollten sich die Widerrufsprüfungen konzentrieren”, so Thym abschließend.
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