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Experte fordert Demografie-Check für neue Gesetze

Der Arbeitsmarktexperte Holger Schäfer vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW) hat angesichts der aktuellen Arbeitsmarktdaten einen „Demografie-Check“ für alle neuen Gesetze gefordert. Diese Prüfung solle klären, ob neue gesetzliche Maßnahmen negative Auswirkungen auf das Arbeitskräfteangebot haben könnten, so Schäfer im Gespräch mit dem „Stern“.

Forderung nach einem Demografie-Check

Holger Schäfer, Ökonom des arbeitgebernahen Instituts, sieht die Notwendigkeit, dass die Regierung jede neue gesetzliche Maßnahme hinsichtlich ihrer Effekte auf das Arbeitskräfteangebot überprüft. „Jedes Gesetz, das die Regierung neu auf den Weg bringt, sollte einem Demografie-Check unterzogen werden“, erklärte Schäfer gegenüber dem „Stern“. Sollte eine Maßnahme das Arbeitskräfteangebot negativ beeinflussen, müsse die Notwendigkeit ihrer Einführung gründlich überdacht werden.

Kritik an finanziellen Anreizen

Schäfer kritisiert zudem die ständige Einführung neuer Leistungen, die seiner Meinung nach die Attraktivität erhöhen, nicht zu arbeiten. Ein Beispiel dafür sei die im Koalitionsvertrag vorgesehene und nun im Wahlprogramm der SPD enthaltene „Familienstartzeit“. Diese sieht vor, dass Väter nach der Geburt zwei Wochen bezahlt zu Hause bleiben können. Auch die EU-Richtlinie, die eine zehntägige bezahlte Auszeit des zweiten Elternteils rund um die Geburt eines Kindes vorschreibt, fällt darunter. Schäfer betonte, dass Arbeitslose nach den Plänen keinen Anspruch auf diese Leistung hätten.

„Das mag im Einzelnen auch schön sein, aber letztendlich ist es ein weiterer Baustein in einem Geflecht, das es finanziell attraktiv macht, nicht zur Arbeit zu gehen“, äußerte sich Schäfer kritisch. Er forderte ein Umdenken, denn „das ist etwas, von dem wir uns jetzt verabschieden müssen.“

Steigende Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel

Angesichts der steigenden Arbeitslosenzahlen betonte Schäfer, dass die eigentliche Herausforderung der Mangel an Arbeitskräften sei. „Es sei nicht kleinzureden, dass die Arbeitslosigkeit steige“, sagte Schäfer. Um diesem Problem zu begegnen, benötige die Politik neben Zuwanderung und besseren Möglichkeiten der Kinderbetreuung insbesondere ein Umdenken und die Anerkennung der ernsthaften Lage.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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