Der Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt äußert große Bedenken hinsichtlich der Sicherheit deutscher Flughäfen, insbesondere nach der kürzlichen Geiselnahme am Hamburger Flughafen. Er behauptet, dass die Flughäfen in Deutschland, mit Ausnahme von Frankfurt, München und Stuttgart, unzureichend gesichert seien und fordert eine Verbesserung der Perimetersicherheit.
Gravierende Sicherheitsmängel an deutschen Airports
Der renommierte Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt beklagt nach der Geiselnahme am Hamburger Flughafen gravierende Sicherheitsmängel an deutschen Airports. Im Gespräch mit dem „Spiegel“ sagte Großbongardt: „Der Hamburger Flughafen ist nicht sicher – und andere Airports in Deutschland auch nicht.“
Er kritisiert besonders die Möglichkeit für Störaktionen und potenzielle terroristische Angriffe. Großbongardt fragt: „Wie kann es sein, dass ein Familienvater mit seinem normalen Audi einfach ein Tor durchbrechen kann – und dann freie Fahrt hinein in den Hochrisikobereich hat? Wie konnte es passieren, dass in den vergangenen Monaten die Aktivisten der Letzten Generation in Hamburg, Düsseldorf oder Berlin Drahtzäune durchschneiden und sich dann auf dem Rollfeld festkleben?“ Er bezeichnet das Sicherheitssystem als „Skandal“ und kritisiert die „naiven“ Flughafenbetreiber und Behörden.
Vergleich mit internationalen Vorkommnissen
Großbongardt bringt auch die jüngsten antisemitischen Ausschreitungen in Dagestan ins Gespräch, bei denen der Flughafen von Machatschkala gestürmt wurde. „Leider könnte ein Sturm auf den Flughafen wie in Machatschkala auch in Hamburg oder anderen deutschen Airports passieren“, warnte er. Allerdings betont der Experte, dass nicht alle deutschen Flughäfen schlechte Sicherheitsstandards aufweisen: Frankfurt, München und Stuttgart seien Ausnahmen.
Forderungen nach besseren Sicherheitsmaßnahmen
Als Mindeststandard zur Außensicherung fordert Großbongardt eine Perimetersicherung: „Das heißt: eine massive Doppelzaunreihe, bei welcher der Zwischenraum elektronisch überwacht wird. Sobald jemand den Bereich verletzt, wird Alarm geschlagen. Das muss der Mindeststandard sein.“ Trotz der zusätzlichen Kosten betont er die Dringlichkeit der Maßnahme: „Hier geht es um den Schutz von Menschenleben, Hightech-Maschinen und Verkehrsknotenpunkten. Das sollte es uns allen wert sein.“
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