Menschen unterschiedlicher migrantischer und nicht-migrantischer Communitys zusammenzubringen, die im Alltag wenig Berührungspunkte haben, das ist das Ziel des neuen Projekts „Come Together“ vom Osnabrücker Verein Exil.
„Wir haben in den letzten Jahren Fluchtbewegungen aus unterschiedlichsten Regionen der Welt erlebt“, erzählt Projektkoordinatorin Lara Benteler. 2022 seien viele Menschen insbesondere aus der Ukraine gekommen. Das Projekt soll Raum dafür schaffen, „dass sich bereits länger hier lebende Menschen mit Fluchterfahrung und Neuankömmlinge untereinander austauschen“, so Benteler.
Gemeinsame Aktivitäten als Schlüssel für Zusammenhalt
Neben verschiedenen Begegnungs- und Austauschformaten entstehen bei “Come Together“ auch Projektgruppen. „Menschen unterschiedlicher Herkunft und aller Altersgruppen können sich hier zusammenfinden und gemeinsam an etwas arbeiten“, erklärt Sarah Rodrigues de Aguiar, zuständig für die Koordination der Ehrenamtlichen bei Exil. Wichtig sei, dass die Freude im Vordergrund stehe. Ob Nähkurs, Holzarbeiten oder die Organisation eines Stadtteilfestes, alle Ideen könnten eingebracht werden. Die einzige Voraussetzung: „Dass sich eine Gruppe findet, die sich von der Idee anstecken lässt“, so Rodrigues de Aguiar.
Um Interessierte zusammenzubringen, dienen die Begegnungstreffs sowie die Sprechstunden der Ehrenamtskoordinatorinnen. „Die ersten Schritte der Gruppen werden dann von uns begleitet“, beschreibt Janine Caignard de Araújo, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, das weitere Vorgehen. Bei der Suche nach einem geeigneten Raum, der Beschaffung von Materialien und der Planung der ersten Treffen würde die Koordinatorinnen Starthilfe geben. „Gerne unterstützen wir auch bei der Planung von Veranstaltungen und bewerben diese über die Social-Media-Kanäle unseres Vereins“, betont Caignard de Araújo.
Gesellschaftliche Lernprozesse werden begleitet
Gewissermaßen stellten die Projektgruppen einen Mikrokosmos unserer Gesellschaft dar, „mit allen Reibungen, Irritationen und Herausforderungen, die dazugehören“, erzählt Lara Benteler. Um diese Gruppenprozesse gut zu begleiten und auch ein Lernen über die Projektphase hinaus zu ermöglichen, hätten die Gruppen die Möglichkeit an Workshops teilzunehmen, so Lara Benteler. Je nach Bedarf, werden darin Themen wie „Teamwork und Entscheidungsprozesse“, „Vorurteile und Diskriminierung“ oder „Konflikttransformation und Friedensförderung“ bearbeitet.
Menschen, die sich im Rahmen des Projekts engagieren wollen, an Begegnungstreffs teilnehmen möchten oder eine Projektidee haben, schreiben eine E-Mail an sarah.aguiar@exilverein.de.