Der ehemalige CEO der Deutschen Telekom, René Obermann, plädiert für einen „Bildungs-Soli“, um die Ungleichheit im deutschen Bildungssystem zu bekämpfen. Er äußerte ernsthafte Bedenken hinsichtlich der wachsenden Spaltung zwischen Abiturienten und denjenigen, die durch das schulische System fallen, und betonte die Notwendigkeit, in die Bildung zu investieren, um langfristige positive Auswirkungen zu erzielen.
„Bildungs-Soli“ gegen unfaire Ungleichheiten
Obermann äußerte gegenüber dem „Focus“ seine Besorgnis über den Zustand des Bildungssystems in Deutschland. Er betonte, dass es „gesellschaftlich maximal unfair und angesichts des demografischen Wandels und des wachsenden Fachkräftemangels einfach dumm“ sei, die aktuelle Lage zu ignorieren. Er bemängelte, dass die obere Schicht ihre Kinder auf Eliteschulen schicke, während ein erheblicher Anteil der Kinder „durch jeden schulischen Rost fällt“.
Ausbildung als Skandal und Lösung
Der ehemalige Telekom-Chef nannte die Tatsache, dass 2,5 Millionen Menschen in Deutschland keine abgeschlossene Ausbildung haben, „einen echten Skandal“. Als Lösung forderte er eine „bessere Unterstützung von der Kita bis zur Oberschule“, die sich auch auf die umfangreiche Versorgung von Flüchtlingskindern erstrecken sollte. Auf die Frage, wer für eine solche Bildungsinitiative bezahlen sollte, schlug Obermann vor, dass wohlhabende Eltern selbst bezahlen sollten, während der Staat mehr Unterstützung für diejenigen bieten sollte, die es sich nicht leisten können.
Obermann bereit, für Bildung zu bezahlen
Obermann, der sich auch als Vorstandsvorsitzender von Airbus engagiert, zeigte sich bereit, als Gutverdiener einen „Bildungs-Soli“ zu bezahlen. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Großteil der deutschen Bevölkerung dieses Projekt unterstützen würde, wenn es ihnen gut erklärt würde, da Bildung „immer als eines der wichtigsten Themen genannt“ wird. Er betonte die Notwendigkeit, jetzt zu handeln, um in 20 Jahren die Früchte zu ernten.