Ami Ajalon, der ehemalige Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, äußert Bedenken gegenüber der Militärstrategie der Netanjahu-Regierung in Gaza und im Libanon. Ajalon bemängelt insbesondere das fehlende politische Ziel hinter diesen Aktionen, betont aber auch die erfolgreiche Zerschlagung der Hamas-Strukturen durch Israel.
Kritik an der israelischen Regierung
Ami Ajalon, der frühere Leiter des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, äußerte im Interview mit dem “Tagesspiegel” seine Bedenken über das militärische Vorgehen der Netanjahu-Regierung in Gaza und im Libanon. “Die israelische Regierung hat für ihr Vorgehen kein politisches Ziel definiert”, sagte er. Israel habe seiner Ansicht nach keine konkrete Vision, wie eine verbesserte Situation nach dem Krieg aussehen könne. “Für Netanjahu ist der Krieg das Ziel – und nicht der Weg, um eine Verbesserung zu erreichen”, führte Ajalon weiter aus, und kritisierte den Krieg als Selbstzweck.
Militärische Aktionen und politische Ziele
Ajalon lobte zwar die Pager-Angriffe auf Hisbollah-Kämpfer als einen militärischen “Geniestreich”, äußerte jedoch auch Bedenken bezüglich der israelischen Strategie. “Israel ist großartig darin, spektakuläre Operationen umzusetzen, aber weiß nicht, wie man Kriege gewinnt”, sagte er. “Was bringen uns Geniestreiche, wenn wir nicht wissen, welches Ziel wir damit verfolgen?”
Hamas und die Zweistaatenlösung
Laut Ajalon hat Israel erfolgreich die Strukturen der Hamas zerschlagen, so dass diese im Gazastreifen nicht mehr als politische Führung tätig sein kann. Aber er warnte davor, dass die Hamas immer noch als Terrororganisation agiere, nun durch kleinere Zellen. Die Ideologie der Hamas würde weiter existieren. “Die Hamas kann nur geschlagen werden, indem wir eine bessere Perspektive schaffen”, sagte Ajalon. Daher müsse ein klarer Weg zur Zweistaatenlösung aufgezeigt werden. Nur wenn diese Realität werde, könne Stabilität in der Region erreicht werden.
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