Der ehemalige Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (BSW) äußert harsche Kritik an der aktuellen Ampel-Regierung und der SPD. Nach seinem Übertritt in die Wagenknecht-Partei BSW kündigt er seine Kandidatur für die Europawahl 2024 an und teilt seine Sicht auf aktuelle politische Themen.
Kritik an der Ampel-Koalition und der SPD
Thomas Geisel, der 40 Jahre Mitglied bei den Sozialdemokraten war, spricht sich deutlich gegen die aktuelle Führung seiner ehemaligen Partei aus und kritisiert die Ampel-Regierung. “Ich habe den Eindruck, Olaf Scholz sieht sich als Dompteur streitender Akteure von Grünen und FDP”, so Geisel gegenüber Ippen-Media. Weiterhin äußerte er Bedenken hinsichtlich des Profils der SPD in der aktuellen Bundesregierung: “Er setzt kaum sozialdemokratische Akzente, die SPD hat das geringste Profil in dieser Bundesregierung entwickelt. Ich kann mit der SPD heute nicht viel anfangen.”
Ehemaliger Düsseldorfer Oberbürgermeister wechselt zur Wagenknecht-Partei BSW
Geisel, der der SPD über vier Jahrzehnte die Treue hielt, hat nun zur Wagenknecht-Partei BSW gewechselt. Er beklagt, dass die SPD sich von den “Leistungen großer Sozialdemokraten” entferne und spricht von einem “bemerkenswerten Prozess der Selbstverzwergung.” Bezüglich der Wahlergebnisse der SPD stellt er fest: “In den 70er und 80er Jahren habe die SPD immer gute Wahlergebnisse gehabt, heute sind wir bei 16 Prozent.”
Geisels Ausblick auf die Europawahl 2024
Über seine eigenen politischen Ambitionen gab Geisel bekannt, für die BSW bei der Europawahl 2024 kandidieren zu wollen. Sein Fokus liegt auf der Schaffung vergleichbarer sozialer Bedingungen in Europa und einer Wiederannäherung an Russland. “Auch sollten wir den Gedanken eines gemeinsamen europäischen Hauses wieder aufgreifen, den Michael Gorbatschow 1990 im Zusammenhang mit der Deutschen Einheit formuliert hat”, so Geisel. Geisel sieht Europa perspektivisch als System kollektiver Sicherheit, “auch unter Einbeziehung Russlands. Mit einem wie Putin kann man da wohl nicht reden, aber es wird auch mal eine Zeit nach ihm geben.” Dabei betont er, Europa dürfe nicht zwischen China und den USA zerrieben werden.
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