Vor dem traditionellen Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart meldet sich der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum mit scharfer Kritik an Parteichef Christian Lindner zu Wort. Baum bemängelt Lindners Führungsstil und dessen politische Ausrichtung, insbesondere in Hinblick auf interne Diskussionen und die Beziehung zu Elon Musk.
Kritik an Führungsstil und Diskussionskultur
Gerhart Baum (FDP), der 92-jährige ehemalige Bundesinnenminister und prominente Liberale, äußerte sich im Vorfeld des Dreikönigstreffens der FDP kritisch zu Christian Lindners Führungsstil. In einem Interview mit „Zeit-Online“ sagte Baum: „Unter Lindner sind parteiinterne Diskussionen von der Furcht geprägt, durch sie entstünde etwas Schädliches.“ Er betonte, dass der Diskurs essenziell für die Demokratie sei: „Ohne Diskurs stirbt die Partei.“
Distanzierung von Elon Musk
Weiterhin äußerte sich Baum besorgt über Lindners positive Haltung gegenüber Elon Musk. Baum sagte gegenüber „Zeit-Online“: „Über die Annäherungsversuche von Lindner an Elon Musk sind meine Freunde und ich entsetzt. Ein Milliardär steigt in den Wahlkampf von Trump ein, er macht aus Politik ein persönliches Geschäft, um sich zu bereichern. Das ist doch irre.“ Die Verbindung von Liberalismus mit Musks „Kettensägenideologie“, wie Baum es nannte, lehnt er entschieden ab. Baum führte aus, dass Musk sogar eine Wahlkampfempfehlung für die AfD abgegeben habe, was aus seiner Sicht gegen die Prinzipien der FDP stünde.
Selbstisolation und fehlende Vielfalt
Im Gespräch mit „Zeit-Online“ zeigte sich Baum ebenfalls von der innerparteilichen Machtdominanz durch Lindner besorgt. „Lindners Denke ist machtorientiert, auch innerparteilich“, sagte Baum. Er anerkennt zwar Lindners Verdienst, die FDP wieder in den Bundestag geführt zu haben, kritisiert jedoch, dass die Partei danach in die Selbstisolation geraten sei. Baum bemängelt, dass sich die FDP zu sehr auf eine einzige Führungsfigur konzentriere und fragt: „Wo ist die personelle Vielfalt? Wo ist die kämpferische Frau?“ Der ehemalige Minister nannte in diesem Zusammenhang die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die seiner Ansicht nach in der Außenpolitik nicht sichtbar sei. Er fordert eine größere Vielfalt in der politischen Ausrichtung der Partei: „Die Verengung auf ökonomische Ziele ist eine Verarmung des Liberalismus.“
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