Die ehemaligen Sprecherinnen der Grünen Jugend, Svenja Appuhn, Sarah-Lee Heinrich und Katharina Stolla, planen die Gründung eines neuen linken Jugendverbandes. In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung unterstreichen sie die Bedeutung der sozialen Frage und kritisieren die aktuelle Lage der Linken.
Neuer Jugendverband: Soziale Frage im Fokus
Svenja Appuhn, Sarah-Lee Heinrich und Katharina Stolla, ehemalige Sprecherinnen der Grünen Jugend, geben bekannt, einen neuen linken Jugendverband gründen zu wollen. „Für uns gehört die soziale Frage in den Mittelpunkt“, zitieren sie in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Sie ergänzen: „Wir wollen mit allen Politik machen, für die es so nicht weitergehen kann.“ Mit „zeitgemäßen Formaten“ soll an „die Ideen gelebter Solidarität von früher“ angeknüpft werden. „Mit der neuen Jugendorganisation, die wir jetzt aufbauen werden, wollen wir genau das tun.“
Kritik an der aktuellen Linken
Die Autorinnen kritisieren, dass materielle Fragen in den letzten Jahrzehnten aus dem Fokus der Linken gerückt seien. „Die Hinwendungen zu Themen rund um Identität, Anerkennung und Antidiskriminierung standen mit der sozialen Frage nie im Widerspruch. Doch mit dem Fokus auf Unterschiede ging die Identifizierung als gemeinsame Gruppe – als Klasse – verloren“, schreiben sie. Sie seien selbst Teil dieser Entwicklung gewesen und hätten sich in einer Zeit politisiert, in der Debatten um den CO2-Fußabdruck und korrekter Sprache dominierten.
Glaubwürdigkeit der etablierten Parteien
Appuhn, Heinrich und Stolla kritisieren in ihrem Text, dass die Grünen oft als weltfremd und abgehoben wahrgenommen würden. „Menschen glauben, die Grünen interessieren sich zwar für ihre progressiven Anliegen wie Klima, Migration, Feminismus, aber nicht für die `normalen` Lebensumstände der Menschen.“ Weiterhin wenden sie sich gegen die aktuelle politische Lage: SPD und Grünen fehle aufgrund ihrer Regierungstätigkeit die Glaubwürdigkeit, die Lebensumstände der breiten Bevölkerung zu verbessern. „Der Rest der politischen Linken“ würde zwar zu vielen Themen Positionen und Forderungen haben, jedoch glaubten die Menschen nicht an ihre Durchsetzbarkeit. Ironischerweise habe zuletzt die AfD als die Partei gegolten, der zugetraut werde, soziale Gerechtigkeit herstellen zu können.
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