Der ehemalige CSU-Vorsitzende Erwin Huber fordert eine neue Rolle für seinen Nachfolger Markus Söder und äußert Kritik an dem Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Zudem warnt Huber vor Identitätspolitik und spricht sich für eine stärkere Gemeinsamkeit der Demokraten aus.
Kritik an Aiwanger und die Rolle der Freien Wähler
Im Gespräch mit dem „Spiegel“ äußerte Erwin Huber Kritik an Hubert Aiwanger, dem Vorsitzenden der Freien Wähler. Bezüglich eines antisemitischen Flugblatts, das Aiwanger in der Schule bei sich trug, sagte Huber: „Das glaubt ihm keiner. Ich komme ja aus der Dialektzone Aiwanger. Das glauben ihm die Leute nicht einmal bei uns in Niederbayern.“ Des Weiteren merkte Huber an, dass Bayerns Vize-Ministerpräsident „geschickt die Opferrolle gespielt“ habe und eine Absetzung vor der Landtagswahl den Freien Wählern nur mehr Auftrieb gegeben hätte. Dennoch bemerkte er eine stärkere Abgrenzung der CSU von den Freien Wählern.
Empfehlungen für Söders politische Karriere und die Zukunft der Union
Huber äußerte den Wunsch, dass Markus Söder, sein Nachfolger als CSU-Vorsitzender, in die Bundespolitik wechseln sollte. Er könnte sich, so Huber, „neben einem Kanzler Merz in einer Schlüsselrolle profilieren“. Zudem betonte er die Bedeutung Söders Wechsels für die Unionsparteien, da diese aktuell nur bei etwa 30 Prozent in den Umfragen liegen. Ziel sei eine Zweierkoalition und dafür bräuchte die Union „deutlich über 35 Prozent“. Doch Spekulationen, Söder könne der nächste Bundespräsident werden, hält Huber für wenig seriös. Söder habe seine Stärken in der aktiven Tagespolitik.
Kritik am Umgang mit den Grünen und der Vergleich mit der Weimarer Republik
Der ehemalige CSU-Vorsitzende warf den Unionsparteien vor, verbal auf die Grünen einzuprügeln und sie „für alles verantwortlich“ zu machen, „was aus dem großen grünen Spektrum in die Welt hinausposaunt wird“. Zudem kritisierte er Söders Vergleich der Grünen-Umweltministerin Steffi Lemke mit Margot Honecker und bezeichnete Söders Absage an eine Koalition mit den Grünen als „strategisch kurzsichtig“. Huber wies auf die Spaltung der Gesellschaft hin und verglich die aktuelle Situation mit der Weimarer Republik: „Das gab es so noch nie in 75 Jahren Bundesrepublik, das erinnert an die Weimarer Republik.“
Huber lobt die CDU und warnt vor Identitätspolitik
Er lobte die CDU für die Betonung des Konservativen im neuen Grundsatzprogramm, „Leitkultur inklusive“. Allerdings warnte er die Unionsparteien vor Identitätspolitik: „Wir sollten allerdings Kulturkämpfe um vermeintliche Sprach- und Denkverbote, all diese Gehässigkeiten sein lassen, denn damit werden am Ende nur die Rechtsextremen gestärkt.“
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