Nach der Messerattacke in Aschaffenburg, bei der zwei Menschen starben, fordert die EVP entschlossenere Maßnahmen gegen Täter unter Asylsuchenden. Insbesondere sollen Gespräche mit den afghanischen Behörden über Abschiebungen geführt werden.
Forderung nach Abschiebung
Manfred Weber (CSU), Partei- und Fraktionschef der Christdemokraten in Europa (EVP), betonte gegenüber der „Welt“ die Notwendigkeit, Asylsuchende, die schwere Straftaten begangen haben, konsequent abzuschieben. „Asylsuchende, die schwere Straftaten begangen haben, und Gefährder müssen konsequent abgeschoben werden, auch nach Afghanistan“, erklärte er in der Freitagausgabe der Zeitung. Weber unterstrich, dass die EU umgehend Verhandlungen mit den von der Taliban kontrollierten afghanischen Behörden aufnehmen müsse, um dieses Ziel zu erreichen. Zudem forderte er: „Wir brauchen schnellstmöglich Abschiebezentren und eine verbindliche Abschiebeverordnung.“
Asylantragszahlen in Europa
In der EU und den Ländern Norwegen und der Schweiz nehmen afghanische Staatsbürger einen Spitzenplatz bei den Asylanträgen ein. Nach einem vertraulichen Bericht der EU-Kommission, über den die „Welt“ berichtet, wurden im Jahr 2024 insgesamt 87.056 Asylanträge von Afghanen registriert, womit sie die zweithäufigste Nationalität darstellen. Nur die Asylsuchenden aus Syrien stellten mit 150.094 Anträgen eine größere Gruppe dar. Venezolaner belegten mit 73.565 Anträgen den dritten Platz, gefolgt von der Türkei mit 55.522 Anträgen.
Deutschland im Fokus
Deutschland steht bei Asylanträgen von Afghanen innerhalb der EU plus Norwegen und der Schweiz besonders im Fokus. Laut der Europäischen Asylagentur (EUAA) wurden 39 Prozent der Asylanträge von Afghanen in diesen Ländern in Deutschland gestellt. Danach folgen Griechenland mit 15 Prozent, Österreich mit 9,1 Prozent und die Niederlande mit 7,7 Prozent. In Deutschland selbst entfielen 14 Prozent der rund 235.000 Asylanträge im vergangenen Jahr auf afghanische Staatsbürger. Die größte Gruppe der Asylantragssteller in Deutschland waren Syrer, die 31 Prozent der Anträge ausmachten.
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