HASEPOST
 
HASEPOST

Europaabgeordneter aus Osnabrück: EU will künftig auch handwerkliche Erzeugnisse schützen

Neben Lebensmitteln sollen bald auch handwerkliche Erzeugnisse EU-weit geografisch geschützt werden, wie der Osnabrücker SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken mitteilt. So sollen diese vor Nachahmung gesichert werden.

Die Thüringer Rostbratwurst oder der Nürnberger Lebkuchen sind weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt und Beispiele für geografisch geschützte Lebensmittel. Diese geschützte Ursprungsbezeichnung setzt voraus, dass die Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung eines Produktes in einem bestimmten geographischen Gebiet erfolgen muss. Auf Basis dieses Schutzsystems wird in der Europäischen Union zurzeit daran gearbeitet, traditionelle handwerkliche Erzeugnisse und ihre Bezeichnungen ebenfalls EU-weit zu schützen.

Handwerkskunst stärken und Kulturerbe schützen

Dazu haben am Dienstag (28. Februar) die EU-Abgeordneten im zuständigen Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments ihre Positionen beschlossen. Demnach könnte auch niedersächsische Handwerkskunst zukünftig geschützt werden, wie der Osnabrücker SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken mitteilt: „In vielen deutschen Regionen gibt es traditionelle handwerkliche Erzeugnisse, deren Bezeichnungen bisher europaweit kaum geschützt sind. In Niedersachsen denke ich beispielsweise an den Blaudruck aus Ostfriesland. Nach meiner Einschätzung ist es längst überfällig, auch handwerkliche Produkte zu schützen, wie es bereits bei Lebensmitteln der Fall ist. Ostfriesischer Blaudruck zum Beispiel darf sich dann nur noch nennen, was auch wirklich aus Ostfriesland stammt und dem traditionellen Herstellungsprozess folgt.”

Mit der Verordnung soll zudem ein wichtiger Beitrag geleistet werden, die Handwerkskunst zu stärken und das kulturelle Erbe vor Nachahmungen zu schützen. Wölken geht zudem davon aus, dass eine geografisch geschützte Bezeichnung das traditionelle Handwerk attraktiver macht. “Mit dem Schutz traditioneller handwerklicher Erzeugnisse erhalten diese mehr Aufmerksamkeit, was auch helfen kann, Arbeitsplätze zu erhalten und Fachpersonal zu gewinnen”, so der rechtspolitische Sprecher der Europa-SPD.

Im nächsten Schritt verhandeln Rat, Parlament und Kommission im sogenannten Trilog das finale Gesetz. Mit einer Einigung wird in der ersten Jahreshälfte 2023 gerechnet.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
PM
PM
Täglich erreichen uns dutzende Pressemitteilungen, von denen wir die auswählen, die wir für unsere Leser für relevant und interessant halten. Sofern möglich ergänzen wir die uns übermittelten Texte. Sofern nötig kürzen wir allzu werberische Aussagen, um unsere Neutralität zu wahren. Für Pressemitteilungen der Polizei gilt: diese werden bei Fahndungsaufrufen oder Täterbeschreibungen grundsätzlich nicht gekürzt.

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion