Die Europäische Zentralbank plant, das Design der Euro-Banknoten zu überarbeiten. Zukünftig sollen die Geldscheine nicht mehr stilisierte Baudenkmäler zeigen, sondern die Porträts bedeutender europäischer Geistesgrößen. Diese Neuausrichtung wird von Bundesbankpräsident Joachim Nagel bestätigt, der im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin Focus nähere Informationen dazu gab.
Porträts europäischer Geistesgrößen
Die Entscheidung, das Erscheinungsbild der Banknoten zu ändern, verkündete Joachim Nagel, der auch Mitglied im EZB-Rat ist, gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus. „Europa hat in Wissenschaft und Kultur bedeutende Köpfe hervorgebracht, die sich ausgezeichnet machen würden auf den Euro-Banknoten“, sagte Nagel. Die Neugestaltung der Scheine soll historische Persönlichkeiten würdigen, darunter Namen wie Leonardo da Vinci oder Hildegard von Bingen. „Noch haben wir uns nicht festgelegt. Aber wir finden ganz sicher hervorragende Motive für unsere sechs Banknoten – vom Fünf-Euro-Schein bis zum 200er“, fügte Nagel hinzu.
Stabilität des Euro
Trotz Bedenken hinsichtlich der Haushaltsdisziplin einiger Euro-Mitgliedsstaaten bleibt Nagel gelassen. „Ein Ende des Euro ist für mich kein Thema“, betonte er im Gespräch. Auch die Herabstufung der Bonität Frankreichs durch hohe Staatsschulden bereite ihm „keine schlaflosen Nächte“. Nagel unterstrich die Bedeutung der Einhaltung der kürzlich reformierten Fiskalregeln durch alle Mitgliedsstaaten: „Es ist wichtig, dass alle Mitgliedsstaaten die gerade erst reformierten Fiskalregeln befolgen. Und ich gehe davon aus, dass dies ernst genommen wird.“
Signalwirkung der Finanzmärkte
Finanzmärkte und Fiskalregeln spielten in Nagels Augen eine bedeutende Rolle bei der Sicherstellung der Stabilität der Währungsunion. „Natürlich schlagen sich Wirtschaftsdaten, Schuldenstände und Defizite in Risikoaufschlägen nieder. Das ist ein wichtiges Signal an die Finanzpolitik. Finanzmärkte und Fiskalregeln ergänzen sich hier“, erklärte Nagel gegenüber dem Focus. Diese Abwägungen spiegeln die kontinuierlichen Bemühungen wider, die Integrität und Beständigkeit der Eurozone zu erhalten.
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