Die EU-Mission „Eunavfor Aspides“ prognostiziert Schwierigkeiten beim Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer nach dem Rückzug der deutschen Fregatte „Hessen“. Dem Missionskommandeur zufolge stehen nicht genügend Ressourcen zur Verfügung, um den Schutz vor Huthi-Rebellenattacken sicherzustellen. Zudem wird über eine Ausweitung des Mandats diskutiert, um den Waffenschmuggel für die Huthi-Rebellen im Jemen einzudämmen.
Engpässe bei der EU-Mission
Der operative Kommandeur der Mission, Konteradmiral Vasileios Gryparis, äußerte bei einer vertraulichen Sitzung in Brüssel seine Sorgen, dass ihm nur drei Fregatten zur Verfügung stünden, so der „Spiegel“. Er betonte, dass er den Auftrag zum Schutz von Schiffen vor Angriffen der Huthi-Rebellen nicht mehr erfüllen könne. Gryparis erklärte, er könne nur noch vier Handelsschiffe pro Tag durch die Meerenge Bab al-Mandab vor der jemenitischen Küste eskortieren. Der Admiral forderte vor den EU-Diplomaten weitere zehn Kriegsschiffe und Luftunterstützung durch eine Drohne oder einen Seefernaufklärer.
Fregatte „Hamburg“ erst im August einsatzbereit
Die Bundeswehr hatte die Fregatte „Hessen“ am 20. April aus der Mission abgezogen, die nun nach Deutschland zurückkehrt. Als Ersatz soll die Fregatte „Hamburg“ ins Rote Meer geschickt werden. Allerdings ist diese erst ab August einsatzbereit.
Gefahr durch Huthi-Rebellen weiterhin akut
Gryparis zog bei dem Treffen eine Bilanz der EU-Mission. Seit Mitte Februar haben die eingesetzten Kriegsschiffe 96 Handelsschiffe durch das Rote Meer eskortiert und dabei 12 von den Huthi-Rebellen abgeschossene Drohnen und eine Rakete neutralisiert. Trotz dieser Erfolge betonte er, die Gefahr durch Huthi-Angriffe bleibe bestehen. Am 29. April sei es den Rebellen erstmals gelungen, die Flugabwehr der Mission zu überwinden und ein Handelsschiff zu beschädigen.
Ausweitung des Mandats?
Unter den Diplomaten wurde laut „Spiegel“-Bericht auch über eine Ausweitung des Mandats für die EU-Mission gesprochen. Deutschland schlug vor, die EU-Kriegsschiffe sollten auch zur Eindämmung des Waffenschmuggels für die Huthi-Rebellen im Jemen eingesetzt werden. Einige EU-Mitglieder können sich eine solche Ausweitung vorstellen – allerdings würde damit die Art des Einsatzes deutlich robuster. Im Juni soll der Operationsplan routinemäßig überarbeitet werden.
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