Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr geringfügig hochkorrigiert auf 1,0 Prozent. Zugleich schätzt sie das Wachstum für 2025 nun mit 1,6 Prozent etwas geringer ein. Hauptgründe für die Anpassungen sind die sich stabilisierenden Arbeitsmärkte, eine Zunahme des privaten Konsums sowie geopolitische Unsicherheiten.
Aktualisierte Konjunkturprognose der EU-Kommission
Valdis Dombrovskis, der Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission, erklärte bei der Bekanntgabe der aktuellen Frühjahrsprognose, die EU-Wirtschaft habe sich trotz starken Gegenwinds in den letzten Jahren behaupten können. „Trotz starken Gegenwinds konnte sich die EU-Wirtschaft in den letzten Jahren behaupten, sodass wir heute wieder – wenn auch bescheidenen – Wachstumsraten entgegensehen dürfen, die 2025 höher ausfallen werden. Die Arbeitsmärkte verzeichnen hohe Beschäftigungsquoten und sind stabil; der private Konsum nimmt zu. Die Weltlage ist jedoch nicht frei von Risiken für die EU, und die geopolitischen Spannungen nehmen zu.“
Inflationsrückgang und BIP-Wachstum
Laut der Einschätzung der EU-Kommission dürfte die Inflation in der EU von 6,4 Prozent im Jahr 2023 auf 2,7 Prozent 2024 und 2,2 Prozent 2025 zurückgehen. Im Euro-Währungsgebiet dürfte sie sich von 5,4 Prozent im Jahr 2023 auf 2,5 Prozent im Jahr 2024 und 2,1 Prozent im Jahr 2025 abschwächen. Parallel dazu kletterte das BIP im ersten Quartal 2024 sowohl in der EU als auch im Euro-Währungsgebiet um 0,3 Prozent nach oben. „Diese Ausweitung der Wirtschaftstätigkeit war in allen Mitgliedstaaten festzustellen und markiert das Ende einer längeren Phase wirtschaftlicher Stagnation, die im letzten Quartal 2022 einsetzte“, so die Kommission weiter.
Kommentar von Paolo Gentiloni
Der Wirtschaftskommissar der EU, Paolo Gentiloni, wies bei seiner Stellungnahme auf den deutlichen Aufwärtstrend im ersten Quartal hin. „Die EU-Wirtschaft zeigte im ersten Quartal einen deutlichen Aufwärtstrend, was darauf hindeutet, dass wir nach einem enorm schwierigen Jahr 2023 die Talsohle durchschritten haben. Wir erwarten einen allmählichen Wachstumsanstieg im Verlauf dieses und des nächsten Jahres, da der private Konsum von der sinkenden Inflation gestützt wird, die Kaufkraft wieder zulegt und das Beschäftigungswachstum anhält.“ Er betonte jedoch auch die Unsicherheiten der Prognose: „Denn in Anbetracht zweier Kriege vor unserer Haustür haben die Abwärtsrisiken zugenommen.“
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