(über dts)
EU-Industriekommissar fordert härtere Gangart gegen chinesische 5G-Zulieferer
Der EU-Industriekommissar Thierry Breton hat alle Mitgliedstaaten, inklusive Deutschland, dazu aufgefordert, härtere Maßnahmen gegen Zulieferer aus China wie Huawei zu ergreifen. Laut Breton sei es dringend erforderlich, „die Entstehung erheblicher Schwachstellen und Abhängigkeiten zu verhindern, die nur schwer wieder rückgängig zu machen wären“. Der Kommissar betonte, dass die EU-Länder bereits gemeinsame Sicherheitsstandards für Mobilnetze vereinbart haben, die sogenannte 5G-Toolbox. Dies beinhaltet auch Restriktionen für Hochrisiko-Lieferanten bis hin zum Ausschluss. Allerdings wenden nur wenige Mitgliedstaaten diese Grundsätze tatsächlich an, was ein Risiko für die kollektive Sicherheit der EU darstellt.
Deutschland und die Huawei-Problematik
Die Analysefirma Strand Consult hat herausgefunden, dass fast 60 Prozent des deutschen 5G-Netzes mit Huawei-Komponenten ausgestattet sind. Angesichts dieser Tatsache sieht auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser Handlungsbedarf, um die Kommunikationsnetze zu schützen. Sie betonte, dass derzeit alle chinesischen Komponenten im 5G-Netz sehr genau geprüft werden und bei Gefährdungen auch verboten werden könnten.
Kritik an mangelnder Umsetzung der Sicherheitsstandards
Breton kritisiert die Tatsache, dass nur eine Minderheit der EU-Länder die gemeinsamen Sicherheitsstandards für Mobilnetze tatsächlich umsetzt. Dies kann ein Risiko für die kollektive Sicherheit der EU darstellen. Es ist wichtig, dass alle Mitgliedstaaten handeln und Maßnahmen ergreifen, um die Abhängigkeit von chinesischen Zulieferern zu reduzieren. Nur so kann die Sicherheit der 5G-Netze gewährleistet werden.