Die Europäische Union (EU) droht Russland wegen des plötzlichen Todes des bekannten Kreml-Kritikers Alexei Nawalny mit neuen Sanktionen. Die EU fordert eine unabhängige und transparente Untersuchung der Todesumstände und zieht dabei die Möglichkeit weiterer Sanktionen in Betracht.
EU-Außenbeauftragter fordert Untersuchung
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell äußerte sich am Montag zu der Situation und betonte: “Russland muss eine unabhängige und transparente internationale Untersuchung der Umstände seines plötzlichen Todes zulassen”. Er fügte hinzu, dass die EU “keine Mühen scheuen” werde, um “in enger Abstimmung mit unseren Partnern die politische Führung und die Behörden Russlands zur Rechenschaft zu ziehen und ihr Handeln mit weiteren Kosten belasten, unter anderem durch Sanktionen”.
Zunehmende Unterdrückung in Russland
Borrell deutete an, dass der “unerwartete und schockierende Tod von Herrn Nawalny” ein Indikator für eine “zunehmende und systematische Unterdrückung” in Russland sei. In diesem Zusammenhang forderte er erneut die Freilassung aller politischen Gefangenen in Russland “unverzüglich und bedingungslos”. Namentlich genannt wurden hierbei Juri Dmitrijew, Wladimir Kara-Murza, Ilja Jaschin, Alexei Gorinow, Lilia Chanyschewa, Ksenia Fadejewa, Alexandra Skochilenko und Iwan Safronow.
Alexei Nawalny, der im vergangenen Jahr nach einem in Russland verübten Giftanschlag zur Behandlung in Deutschland weilte, war nach russischen Angaben am Freitag in einem Gefangenenlager am Polarmeer gestorben. Der offiziellen Darstellung nach soll ein aufgebrochenes Blutgerinnsel während eines Spaziergangs zum Zusammenbruch geführt haben, nachdem Ärzte vergebens versucht hatten, ihn wiederzubeleben. Nawalny war trotz der bekannten Risiken nach seiner Genesung in Deutschland zurück nach Russland gekehrt.
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