Ein ehemaliger leitender Angestellter der Sparkasse Osnabrück steht im Verdacht, die Bank betrogen zu haben. Sowohl die Sparkasse als auch die Staatsanwaltschaft Osnabrück bestätigten dies auf Anfrage unserer Redaktion.
Kein Schaden für Sparkassen-Kunden
„Aufgrund von internen Hinweisen und daran anschließenden ersten Analysen hat die Sparkasse Osnabrück sich dafür entschieden, Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück gegen einen ihrer Mitarbeiter zu erstatten“, so Pressesprecherin Birgit Liedmeier. Die Ermittlungen seien direkt aufgenommen worden, Schaden für Kundinnen und Kunden sowie Dritte sei jedoch nicht entstanden. Von dem betroffenen Mitarbeiter habe sich die Sparkasse getrennt. „Selbstverständlich unterstützen wir die Staatsanwaltschaft bei der Aufklärung des Falls nach besten Kräften. Wir bitten aber um Verständnis, dass wir uns zu laufenden Ermittlungen nicht äußern können“, so Liedmeier weiter.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Laut dem Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, Dr. Alexander Retemeyer, führt seine Behörde ein Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen leitenden Angestellten der Sparkasse. Im Raum steht eine Summe von 750.000 Euro, die der Ex-Mitarbeiter von Konten der Sparkasse für privates Onlineshopping verwendet haben soll – möglicherweise, um Tablets zu kaufen und diese weiterzuverkaufen.
Es wird angenommen, dass der Mitarbeiter die Rechnungsbelege seiner Käufe manipulierte, damit die Bank keinen Verdacht schöpfen konnte. Andere Mitarbeiter der Sparkasse Osnabrück haben wohl erst bei einer Prüfung im Jahr 2022 bemerkt, dass unverhältnismäßig viele und teure Bestellungen getätigt wurden. Die Staatsanwaltschaft untersucht nun den Verbleib der Tablets und des Geldes aus möglichen Verkäufen. Unklar ist noch, ob und wann es zu einer Anklage kommen wird.