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Erwerbsmigration aus Drittstaaten auf niedrigem Niveau

Foto: Frau mit Kopftuch und Frau ohne Kopftuch, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Im Jahr 2021 sind rund 1,3 Millionen Menschen nach Deutschland gezogen, darunter knapp 500.000 von Ländern außerhalb Europas. Rund 40.000 von ihnen erhielten einen Aufenthaltstitel zur Erwerbstätigkeit.

Das geht aus dem Migrationsbericht 2021 der Bundesregierung hervor, über den die „Welt“ (Mittwochsausgabe) berichtet. Er soll am Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden. Die größten Gruppen der Arbeitsmigranten bildeten demnach Menschen aus Indien sowie Angehörige der Westbalkan-Staaten. Auch aus der Türkei, den Vereinigten Staaten und China zogen Menschen zu Erwerbszwecken nach Deutschland. Laut dem Bericht handelt es sich bei der Mehrheit dieser Beschäftigten aus Drittstaaten um qualifizierte und hoch qualifizierte Fachkräfte. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Erwerbsmigration aus Drittstaaten 2021 um rund 35 Prozent – sie lag allerdings weiterhin unter dem Niveau des Vor-Pandemie-Jahres 2019, als rund 64.000 Arbeitsmigranten von außerhalb der EU nach Deutschland kamen. Grund dafür ist laut Bericht die Pandemie, die zahlreiche Reisebeschränkungen auch noch im ersten Halbjahr 2021 mit sich brachte. „Der Zuwachs im Bereich der Erwerbsmigration ist ein positives Signal“, sagte die Migrationspolitikerin Misbah Khan, die für die Grünen im Bundestags-Innenausschuss sitzt. „Doch die Zahlen zeigen uns, dass es weiterhin großen Nachholbedarf gibt.“ Nur mit einer „signifikanten Erhöhung der Zuwanderungszahlen“ werde die „Transformation der Wirtschaft und die Sicherung unserer Sozialsysteme“ gelingen, so Khan. Die Bundesregierung müsse nun dafür sorgen, Fach- und Arbeitskräften aus dem Ausland das Ankommen zu erleichtern. Dazu gehöre, „gegen rassistische Ressentiments vorzugehen, Einwanderung familienfreundlich zu gestalten und Verwaltungshürden abzubauen“, sagte die Grünen-Politikerin. Der Bericht zeigt auch, dass im Jahr 2021 rund 132.000 Personen eingebürgert wurden – etwas mehr als im Vorjahr. Rund 20.000 Syrer befinden sich darunter, von denen viele erstmals die Mindestaufenthaltsdauer für einen Einbürgerungsantrag erreicht haben dürften. „Die Zahlen des Migrationsberichtes belegen eindrücklich, dass eine beschleunigte Einbürgerung bei besonderen Integrationsleistungen genutzt wird“, sagte Grünen-Migrationspolitikerin Filiz Polat. „Auf diese Weise wurde ein besonders hoher Anteil von 28,1 Prozent der syrischen Staatsangehörigen nach einem Aufenthalt von nur sechs Jahren eingebürgert.“


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