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Erweiterung des Krematoriums in Osnabrück fertiggestellt

Der Trend zu Einäscherungen bei Bestattungen nimmt in den letzten Jahren stetig zu. Osnabrück ist ab sofort auf diese Entwicklung gefasst: Die Erweiterung des Krematoriums ist fertiggestellt.

In den letzten Jahren hat die Zahl der Feuerbestattungen stetig zugenommen. Lag sie in den 1990er Jahren bundesweit noch bei einem Drittel, sind es heute rund zwei Drittel Einäscherungen und ein Drittel Erdbestattungen. Dieser Trend hat auch vor Osnabrück nicht Halt gemacht. Entsprechend wurde bereits 2019 im Rat entschieden, eine Kostenschätzung zur Erweiterung der Kühl- und Untersuchungsräume des Krematoriums einzuholen. Hinter dem Anbau von 1993 wurde ein Zweckbau mit zwei vergrößerten Kühlräumen für bis zu 130 Särge und ein angemessener Bereich für die amtsärztliche Untersuchung geplant. Die Erweiterung sieht auch den Raum für eine dritte Ofenlinie vor. Die Investitionskosten lagen bei 3,2 Millionen Euro netto.

Krematorium ist gerüstet

„Das Krematorium ist mit der Erweiterung für die kommenden Jahre bestens gerüstet“, sagt Finanzvorstand Thomas Fillep bei der Eröffnung mit Stolz. „Das ist eine weitreichende Entscheidung für Osnabrück gewesen. Gerade auch vor dem Hintergrund der weiter steigenden Zahl an Feuerbestattungen in Osnabrück und Umgebung ist die Stärkung als kommunales Unternehmen ein wichtiges Signal für die Daseinsfürsorge in der Stadt und der Region.“

Raum für Angehörige wurde umgestaltet

Im Zuge der Erweiterung wurde auch der Raum für Angehörige, die bei der Übergabe der Verstorbenen an das Feuer teilnehmen möchten, umgestaltet. Mit sorgsam ausgewähltem Design, Naturmotiven und einem separaten Eingang wurde eine ansprechende und angemessene Atmosphäre geschaffen. Der Künstler Robert Matzke aus Münster hat die Wandgestaltung übernommen. Er war zuvor von einer Jury bestehend aus Architekten des Planungsbüros Rohling, Vertretern des Hospiz‘, des Vereins Famos e.V. Osnabrück und des Osnabrücker ServiceBetriebs aus fünf Bewerbungen mit seinem Kranich-Entwurf ausgewählt worden. Zusätzlich wurde ein Regieraum für den Steuerungsprozess der Verbrennung eingerichtet, um so die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Zur der Eröffnung waren viele Besucher gekommen, im Vordergrund der Regieraum, im Hintergrund das Wandkunstwerk von Robert Matzke. / Foto: Swaantje Hehmann
Zur der Eröffnung waren viele Besucher gekommen, im Vordergrund der Regieraum, im Hintergrund das Wandkunstwerk von Robert Matzke. / Foto: Swaantje Hehmann

Mit dem neuen Anbau hat sich auch für die Bestattungsinstitute die Überführung der Verstorbenen deutlich vereinfacht. Sie können jetzt bequem unter einem Vordach heranfahren, ohne rückwärts zu rangieren. „Seit vielen Jahren wird an fünf Tagen in der Woche von 5 bis 22 Uhr im Zweischichtbetrieb kremiert, so dass spätestens nach drei Tagen die Urne zur Verfügung gestellt werden kann. Die Abholung ist über ein Schließfach neben dem Eingang 24/7 möglich“, erläutert Detlef Schnier, Betriebsleiter des Osnabrücker ServiceBetriebs, die Abläufe. Auch sonst steht die Servicequalität für die Bestattungsinstitute, die rund um die Uhr die Verstorbenen überführen können, neben der Pietät und den Umweltstandards ganz oben.

Zwei Jahre Bauzeit

„Das Osnabrücker Krematorium aus dem Jahre 1936 mit zwei Ofenlinien steht mit dem gesamten Gebäudekomplex des Hauptgebäudes mit seiner Bruchsteinoptik am Heger Friedhof unter Denkmalschutz. Bereits Anfang der 90er Jahre wurde ein neues Krematorium mit einer moderneren Filtertechnik und zwei neuen Öfen angebaut. Aufgrund gestiegener Umweltanforderungen wurde das Krematorium wiederum 2008/2009 modernisiert“, erklärt Eva Güse, Leiterin der Abteilung Friedhöfe und Bestattungswesen, die historischen Hintergründe. Aufgrund der Zahl der Einäscherungen (die aktuell deutlich über 5.000 pro Jahr liegen) ist eine zuverlässige Ofentechnik wichtig. Hier könnte eine dritte Ofenlinie direkt neben den zwei vorhandenen Öfen Sicherheit geben. „Das ist aber noch Zukunftsmusik,“ sagt Güse, die sich über die Vergrößerung sehr erleichtert zeigt. „Denn so konnten Arbeitsabläufe einfach in die Gebäudekubaturen aus Altbau und Neubauten integriert werden.“

Die Baumaßnahme der Erweiterung des Krematoriums wird, nach leicht verlängerter Bauzeit aufgrund von Lieferengpässen, nach zwei Jahren abgeschlossen. Das Investitionsbudget musste im Juli 2022 aufgrund der gestiegenen Baukosten auf 3,6 Millionen Euro durch den Rat erhöht werden.


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