Die deutsche Gesundheitsbehörde plant, das Mammographie-Screening zur Brustkrebs-Früherkennung auf Frauen im Alter von 70 bis 75 Jahren auszuweiten, wobei die Änderungen voraussichtlich ab Sommer 2024 in Kraft treten.
Erweiterung des Mammographie-Screenings
Derzeit deckt das Mammographie-Screening, das von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird, nur Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren ab. „Wir werden die Altersgrenze nach oben ausweiten. Voraussichtlich ab Sommer 2024 sind dann zusätzlich etwa 2,5 Millionen Frauen anspruchsberechtigt“, sagte Monika Lelgemann, Ärztin, Klinische Epidemiologin und Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA).
Voraussetzungen und Umsetzung
Voraussetzung für die Ausweitung des Screenings ist die Genehmigung einer noch ausstehenden Rechtsverordnung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. „Um das Screening aber so schnell wie möglich anzubieten, wird es übergangsweise möglich sein, sich zunächst eigeninitiativ einen Termin für das Mammographie-Screening zu besorgen“, erklärte Lelgemann.
Hintergrund der Entscheidung
Der G-BA folgt einer Empfehlung der EU, die Altersgrenzen für die Brustkrebsvorsorge auszuweiten. Fachleute stimmten zu, dass eine Ausweitung des Screenings bis zum Alter von 75 möglich ist, da die Vorteile überwiegen. Gleichzeitig berät der G-BA über die Senkung der Altersgrenze für die regelmäßige Röntgenuntersuchung der Brust um fünf Jahre.
Auswirkung auf die Gesundheit von Frauen
Brustkrebs ist laut Deutschem Krebsregister die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland, mit etwa 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Rund 18.500 Frauen sterben jährlich daran. Die Heilungschancen steigen, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt wird. Mit der Ausweitung des Screenings könnten daher mehr Leben gerettet werden.