Einige Hundert Erstsemester feierten am Donnerstagabend im Schlossgarten mit mitgebrachtem Bier, Schnaps und zahlreichen „Feiglingen“ und anderen in Kleinstflaschen portionierten Shots. Bei der Müllentsorgung nahmen es die zukünftigen Akademiker aber nicht so genau. Am Morgen danach war die gute Stube der Stadt ordentlich vermüllt.
Mehr als 6.000 Erstsemester der Universität und Hochschule Osnabrück beginnen in diesen Tagen ihr Studium in der Hasestadt um dabei „Begegnungen und ein echtes Studierendenleben“ zu erleben, wie es Universitätspräsidentin Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl diese Woche bei der offiziellen Ersti-Begrüßung in der OsnabrückHalle formulierte.
Scheinbar haben einige der Erstis es allerdings nicht verstanden, dass man die lockdown-bedingten Abi-Vorbereitungen noch bequem im eigenen Dreckstall und in Unterhose absolvieren konnte, dass „im richtigen Leben“ und nun im Studium aber wieder andere Regeln gelten, unter anderem: „mach Deinen Müll selber weg“.
Am Freitagmorgen sah es dann so aus, wie es unserer Fotoreporter vorgefunden hat. Selbst wenige Zentimeter Abstand zu eigens von der Stadt aufgestellten Mülltonnen, die übrigens so gar nicht in den neu gestalteten Brunnenbereich passen, waren den Studierenden wohl zu weit für die Entsorgung. So wurden leere Flaschen teils direkt neben die Abfallbehälter gestellt, während die Mülltonnen selbst leer blieben.
Interessante Beobachtung am Donnerstagabend: Das neugestaltete und mit seiner Granitsitzbank nach Vorstellung der Architekten zum Verweilen einladende Fontänenfeld blieb auffallend leer – es wurde von den Studierenden geradezu gemieden.
Das Gras der großen Schlossgartenwiese ist wohl doch attraktiver als polierte Granitblöcke auf Betonboden und verdichteter Sand?