Stefan J. Rümmele aus Hasbergen hat sich einen Namen als Wissenschafts- und Umweltjournalist gemacht. Doch mittlerweile ist er im Ruhestand, weshalb er endlich die Zeit fand, sein erstes Buch zu schreiben und einen Verlag dafür zu finden. Das Werk mit dem Titel „Etwas Schwund ist immer“ erzählt die Geschichte einer turbulenten Jugend im kleinstädtischen Spannungsfeld zwischen Spießertum, Geschäftsleute-Stolz und den lockeren Sprüchen der in Kitzingen stationierten US-Soldaten.
In einem Gespräch mit dem Autor offenbart sich ein facettenreiches Bild seiner Lebensreise. Rümmele begann seine Karriere im Journalismus, nachdem er ein Volontariat absolvierte und später als freier Mitarbeiter für verschiedene Zeitungen arbeitete. Seine Berufung führte ihn vom Wissenschafts- zum Umweltjournalismus, eine Entscheidung, die von seiner früheren politischen Aktivität bei den Grünen und seinem wachsenden Interesse am Umweltschutz beeinflusst wurde.
Mit dem Ruhestand kam neue kreative Phase
Nach Jahren im journalistischen Bereich fand Rümmele eine neue Herausforderung in Osnabrück in der Öffentlichkeitsarbeit für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Der Übergang in den Ruhestand markierte für ihn den Beginn einer neuen kreativen Phase. Obwohl er immer schon den Wunsch hegte, ein Buch zu schreiben, fand er erst jetzt als Rentner die Zeit und den Raum, sich vollständig diesem Projekt zu widmen.
Mischung aus Fiktion und Realität
Sein Buch „Etwas Schwund ist immer“ ist eine Mischung aus Fiktion und Realität, wobei viele der im Buch dargestellten Figuren auf realen Personen basieren, die Rümmele im Laufe seines Lebens kennen gelernt hat. Eine zentrale Motivation für das Schreiben des Buches war für ihn auch die Verarbeitung des Verlustes von Freunden, die in jungen Jahren gestorben sind. „Die Stadt Kitzingen, wo ich aufgewachsen bin, hatte in den Siebzigern ein riesiges Drogenproblem“, berichtet der jetzige Hasberger. „Durch die dort stationierten GIs haben wir Drogen, aber auch tolle Musik kennen gelernt.“
Die Idee für das Buch entstand während seiner Zeit bei der DBU, wo er erste konzeptionelle Eckpunkte festlegte. Es sollte eine Geschichte über seine Heimatstadt und seine Jugendzeit sein, geprägt von der Anwesenheit der amerikanischen Soldaten und den damit verbundenen Herausforderungen. „Es ist gewissermaßen auch eine Art verspätete Trauerarbeit, da einige Freunde damals jung gestorben sind“, so Stefan J. Rümmele. „Einige von ihnen sind nicht mal 20 Jahre alt geworden. Nicht nur durch Drogen, aber auch.“
Buchveröffentlichung war kein einfacher Prozess
Die Veröffentlichung des Buches war jedoch kein einfacher Prozess. Nach etlichen Absagen von Verlagshäusern fand Rümmele schließlich beim Verlag NeuWerk ein Zuhause für sein Buch. „Ich bin sehr froh, einen Verlag gefunden zu haben, auch wenn es ein Nachteil ist, dass so ein kleines Haus kaum Budget für Werbung hat“, sagt der Autor. Deshalb rühre er selbst kräftig die Werbetrommel. Die Zeitung in seinem Heimatort habe schon berichtet, mit dem örtlichen Buchhandel habe er auch schon gesprochen. Obwohl der Weg bis zur Veröffentlichung lang und manchmal frustrierend war, ist Rümmele mit dem Ergebnis zufrieden und hofft, dass sein Roman eine positive Resonanz in der Leserschaft findet.
Wird es eine Fortsetzung geben?
Auf die Frage nach weiteren geplanten Büchern antwortet Rümmele vorsichtig optimistisch. Er hat bereits Ideen für einen weiteren Roman, möchte aber abwarten, wie das Erstlingswerk von der Öffentlichkeit aufgenommen wird, bevor er sich vollständig einem neuen Projekt widmet. „Es gibt schon ein grobes Gerüst für – wenn man so will – einen chronologischen Anschluss. Aber ich bin noch nicht in Gesprächen mit dem Verlag. Wenn da jetzt nichts mehr kommt, bin ich auch nicht böse.“
Erhältlich ist „Etwas Schwund ist immer“ online und künftig auch im Osnabrücker Buchhandel. Die Hardcover-Ausgabe (ISBN 978-3-910300-07-1) kostet 24,50 Euro, das Taschenbuch (ISBN 978-3-910300-06-4) 14,50 Euro.