Katharina Pötter lässt sich in der Lagerhalle feiern. / Foto: Brockfeld
Die ersten Stimmen der Oberbürgermeisterinnenwahl und der Bundestagswahl sind ausgezählt: Die CDU Kandidatin Katharina Pötter führt deutlich vor ihrer grünen Konkurrentin Annette Niermann und dürfte neue Oberbürgermeisterin werden. Mathias Middelberg droht sein Bundestags-Direktmandat an Manuel Gava zu verlieren.
Katharina Pötter hat die Osnabrücker Oberbürgermeisterinnenwahl wahrscheinlich für sich entschieden: In den ersten Auszählungen liegt die Christdemokratin deutlich vor ihrer grünen Konkurrentin Annette Niermann. Pötter schaffte es schon im ersten Wahlgang 35,8% der Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen, in der Stichwahl kam sie sogar auf etwa 56%. Niermann lag in der ersten Wahlrunde mit 26,6 % nur knapp vor dem SPD-Kandidaten Frank Henning (24,1%), in der Stichwahl bekam sie etwa 44% der Stimmen. Da zur Zeit noch nicht alle Wahlzettel ausgezählt sind, können sich die Ergebnisse noch verändern.
Niermann gratuliert Pötter zum Wahlsieg
„Ich bedanke mich bei Anette Niermann und bei allen Osnabrückerinnen und Osnabrückern für diesen großen Vertrauensvorschuss, das freut mich sehr„, sagte Katharina Pötter auf der Wahlparty in der Lagerhalle. „Trotz der SPD-Wahlempfehlung für Frau Niermann haben sich viele Wähler von Frank Henning für mich entschieden, und ich denke, ich stehe Herrn Henning auch inhaltlich näher.“ Auf die Ratsmehrheit von SPD und Grünen angesprochen sagte Pötter: „Wir haben bisher immer gut miteinander gearbeitet. Es geht um unser Osnabrück und das Schicksal unserer Stadt. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns in den kommenden Tagen im Rat auf eine gute Zusammenarbeit einigen können. Dazu lade ich alle ein, die positiv mitgestalten wollen„. Annette Niermann nahm ihre wahrscheinliche Wahlniederlage mit Gelassenheit: „Wir haben ein fantastisches Wahlergebnis erreicht und es ist toll, überhaupt in der Stichwahl zu sein. Ich wünsche Frau Pötter als Oberbürgermeisterin alles Gute“.
Enges Rennen zwischen Middelberg und Gava
Wie in ganz Deutschland liefern sich SPD und CDU bei der Bundestagswahl in Osnabrück ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Im Wahlkreis Stadt Osnabrück liegt der Sozialdemokrat Manuel Gava mit ca. 30,2% der Erststimmen knapp vor dem derzeitigen innenpolitischen Sprecher der Unionsfraktion Mathias Middelberg (ca. 29,5%). Middelberg dürfte über seinen Listenplatz wahrscheinlich auch ohne Direktmandat in den neuen Bundestag einziehen. Thomas Klein von den Grünen liegt mit etwa 22,7% deutlich abgeschlagen auf dem dritten Platz. Bei den Zweitstimmen führt die SPD in Osnabrück mit etwa 30,1% der Stimmen deutlich, die CDU kommt nur auf etwa 23,4%. Da noch nicht alle Stimmen ausgezählt sind, können sich auch diese Zahlen noch verändern.
Middelberg spricht von „beschissenem Ergebnis“
Mathias Middelberg zeigte sich am Sonntagabend auf der Wahlparty vom Abschneiden seiner CDU enttäuscht: „Da gibt es nichts schönzureden, das ist ein beschissenes Ergebnis! Es liegt aber nicht nur am Spitzenkandidaten Laschet, dem zur Zeit viel in die Schuhe geschoben wird. Wir haben es im Wahlkampf versäumt, selbst unsere Themen zu setzen. Mit meinem Ergebnis kann ich aber nicht unzufrieden sein. Die Bundestagswahl ist vor allem eine Parteienwahl und ich habe deutlich mehr Erst- als Zweitstimmen bekommen„. Der Sozialdemokrat Manuel Gava war dagegen voller Freude: „Ich bin sehr zufrieden und möchte mich bei den Osnabrückern bedanken, dass sie es einem Neuling wie mir zutrauen, ihren Wahlkreis im Bundestag zu vertreten„.