„Umsteigen“ war das zentrale Wort bei der Präsentation von Osnabrücks beiden ersten Mobilitätsstationen, von denen die Installation in Haste am Eberleplatz die Ehre hatte am Montag als erste der Öffentlichkeit präsentiert zu werden.
Am Sonntag hatte sich Oberbürgermeister Wolfgang Griesert bereits in Düstrup das Pendant an der anderen Endhaltestelle der ersten elektrifizierten MetroBus-Linie M1 angeschaut – nun musste die Station in Haste den Praxistest in Beisein von Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes bestehen.
Wie die Mobilitätsstationen den Umstieg vom und aufs Rad, in den Bus und ins Carsharing-Auto leichter, bequemer und besser machen, zeigt sich auf den ersten Blick: An den neuen Haltestellen gibt es zwei Ladesäulen für Elektroautos, eine Carsharing-Station für das Stadtteilauto, einen kleinen Parkplatz für private Autos und als „Herzstück der beiden Mobilitätsstationen“ eine „rad-bar“.
Die „rad-bar“ ist ein sicherer Abstellplatz für das Fahrrad
„Hier können die Nutzer sicher und bequem ihr Fahrrad abstellen und zusätzlich bei Bedarf ein Schließfach mit Akku-Lademöglichkeit buchen“, erläuterte der Stadtwerke-Mobilitätsvorstand. Betrieben wird die Rad-Bar von den Stadtwerken; die Buchung ist zunächst kostenfrei und nach erfolgter Online-Registrierung per Zahlencode möglich. In Haste und in Düstrup stehen jeweils 40 gesicherte Fahrrad-Stellplätze und 16 Schließfächer zur Verfügung. Alle Infos zum Buchungsprozedere gibt es unter www.rad-bar-os.de.
Zusätzliche Schließfächer, zum Beispiel für den Pedelec-Akku
Nachdem in jüngster Zeit nicht nur ganze Elektroräder gestohlen wurden, sondern auch vermehrt „nur“ die Akkus aus den Rahmenhalterungen gebrochen wurden, sind die abschliessbaren Schließfächer für manch einen E-Pedalisten sicher eine willkommene Maßnahme um den Energiespeicher sicher zu wissen, wenn die Fahrt mit dem Bus weitergeht. Stadtwerke_Vorstand Rolfes ist sich aber sicher, dass bereits die verschließbare „rad-bar“ genügend Sicherheit bietet, denn die Stadtwerke können immer nachweisen, wer wann Zugang zu der Anlage hatte. Rolfes verweist vor allem auf den Stromanschluss in den Schließfächern als besonderen Service.
Zum Laden in den Schließfächern müssen die Elektroradler allerdings noch ihr eigenes Ladegerät mitbringen, einen speziellen Ladestecker gibt es dort nicht. Angesichts von Reichweite von über 50 Kilometern pro Akkuladung, erwartet Stadtwerke-Chef allerdings auch nur geringen Bedarf an der Lademöglichkeit, bedauert aber sehr, dass sich die Fahrradindustrie noch nicht auf einen einheitlichen Ladestandard einigen konnte, weshalb vorerst nur diese Lösung angeboten werden kann.
Griesert will kein „Gegeneinander“ der Verkehrsmittel
„Beide Mobilitätsstationen sind nicht nur optisch ein Blickfang, sondern insbesondere ein funktionaler Leuchtturm für eine neue, multimodale Mobilität in unserer Stadt“, beschrieb Oberbürgermeister Griesert in seinen Eröffnungsworten die Bedeutung beider Stationen. Hier zeige sich, wie die einzelnen Verkehre sinnvoll miteinander verknüpft werden können. „Multimodale Mobilität bedeutet ein Miteinander und kein Gegeneinander“, so Griesert weiter. „Die Vernetzung von Rad oder Pedelec, Bus und Carsharing kann dem zunehmenden Verkehrsaufkommen entgegenwirken und so insbesondere unsere Innenstadt entlasten.“
Standorte sind ideal um umzusteigen
Die Standorte der beiden neuen Mobilitätsstationen wurden ganz bewusst gewählt: „Sowohl die Haltestelle Eberleplatz in Haste als auch die Bus-Endwende in Düstrup sind prädestinierte Umstiegspunkte von und auf unsere erste E-Bus-Linie, die M1“, ergänzte Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes. „Hier hatten wir den Raum und den Platz, um solche Anlagen errichten zu können.“ Am Eberleplatz in Haste gibt es zudem noch einen stationären Stadtteilauto-Stellplatz. „Somit können wir hier auch das Carsharing mit einbinden.“
Herzstück „rad-bar“ wird vom Bundesumweltministerium gefördert
Oberbürgermeister Wolfgang Griesert hob das besondere Design der Mobilitätsstationen hervor. Eine Jury hatte sich im Rahmen eines Wettbewerbs einstimmig für die ansprechenden und wertigen Entwürfe der Firma Stocker Design aus Offenbach entschieden. Gebaut wurden die beiden Stationen von der Firma Kienzler Stadtmobiliar aus dem Schwarzwald. Das Gesamtinvest für beide Mobilitätsstationen liegt laut Plan bei knapp 430.000 Euro. „Mehr als 60 Prozent der Kosten werden vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative getragen“, betonte Griesert. „Zudem handelt es sich um Prototypen und nicht um ‚Anlagen von der Stange‘“. Alle weiteren und künftigen Mobilitätsstationen sollen in diesem Design errichtet werden.
Sicheres Fahrradparken bald auch am Kamp und in Sutthausen
Eine weitere, wenn auch kleinere Fahrradabstellanlage im gleichen Design wird in Kürze citynah am Kamp in Betrieb gehen. 20 Fahrräder können in den beiden doppelstöckigen Gebäudeteilen künftig sicher parken. Direkt neben der neuen Anlage stehen zusätzliche Anlehnbügel bereit, die weiteren Platz für bis zu 14 Fahrräder und acht Lastenräder bieten. „Rechnen wir die insgesamt 60 Stellplätze in der derzeit entstehenden Anlage am Bahnhof Sutthausen hinzu, können wir eine stattliche Zahl an Fahrradparkmöglichkeiten vorweisen – und machen das Umsteigen attraktiv“, ergänzte Dr. Stephan Rolfes.
mit Material der Stadtwerke Osnabrück