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Erste ambulante spezialfachärztliche Versorgung Multiple Sklerose in Niedersachsen eröffnet am Marienhospital Osnabrück

Erstmals in Niedersachsen gibt es nun eine ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) für Multiple Sklerose (MS). Sie wurde am Marienhospital Osnabrück (MHO) der Niels-Stensen-Kliniken am Standort Natruper Holz eröffnet. „Ich freue mich sehr, dass wir diesen Meilenstein für MS-Patienten erreichen konnten“, sagt Dr. Andrea Neundorf, Chefärztin der Klinik für Neurologie und Leiterin der ASV.

Die ASV Multiple Sklerose besteht aus Spezialisten verschiedener Fachrichtungen. Sie arbeiten im Team zusammen und übernehmen gemeinsam die Diagnostik und Behandlung der Multiple-Sklerose-Patienten.

Patienten profitieren durch kürzere Wartezeiten

„Davon profitieren die Patienten zum Beispiel durch kurze Wartezeiten, eine ganzheitliche Behandlung, eine enge Vernetzung der Spezialisten, umfassende Informationen sowie eine kurzfristige MRT-Diagnostik“, erläutert MHO-Krankenhausdirektor Carsten Oberpenning.

„Die Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des Nervensystems und in ihren Erscheinungsformen eine komplexe Erkrankung mit sehr unterschiedlichen Verläufen“, so Dr. Andrea Neundorf. Sie werde deshalb auch die Erkrankung mit den „1.000 Gesichtern“ genannt. In Deutschland seien etwa 250.000 Menschen von der Krankheit betroffen. Es handele sich um die häufigste neurologische Erkrankung im jungen Erwachsenenalter, wobei etwas mehr Frauen als Männer von ihr betroffen seien.

Zu Beginn der Erkrankung werden vorwiegend die Nervenumhüllungen durch das eigene Immunsystem angegriffen, im Verlauf auch der Nerv als solcher. Die Krankheit verläuft anfangs zu 80 Prozent schubförmig. Nach einem solchen Schub können sich die Symptome vollständig zurückbilden. Ohne Behandlung findet meist ein Übergang in eine schleichend fortschreitende Form der Erkrankung statt. 10 – 15 Prozent der Patienten leiden von Beginn an unter einer schleichenden Verschlechterung.

MS-Behandlung konnte in den letzten Jahren deutlich verbessert werden

Genetische und immunologische Faktoren spielen ebenso wie äußere Einflüsse eine Rolle in der Krankheitsentstehung. „Durch intensive Forschung und Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten konnte in den letzten Jahren die Behandlung der MS deutlich verbessert werden“, sagt Dr. Neundorf: „Heutzutage lässt sich angepasst an individuelle Bedürfnisse für fast alle Patienten eine effektive Therapie finden. Aufgrund der zunehmenden Komplexität vieler Therapie-Entscheidungen wird eine hohe Expertise benötigt, die im MHO vorgehalten wird.“

Mit einer Spezialambulanz ist die neurologische Abteilung im Marienhospital Osnabrück besonders auf die Versorgung von MS-Patienten eingerichtet. Die Ambulanz ist als Schwerpunktpraxis der Deutschen Multiple Sklerose-Gesellschaft zertifiziert. Seit mehr als 30 Jahren besteht dieser Behandlungsschwerpunkt bereits. Zugang zur ASV ist per Überweisung durch einen niedergelassenen Arzt möglich. Auch möglich ist die spezielle Versorgung sofort nach der Erstdiagnose im Krankenhaus. So ist von Beginn an eine kontinuierliche optimale Behandlung gewährleistet. Von dieser profitieren die MS-Patienten dauerhaft.


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