Die Ersatzkassen kritisieren die Forderungen von Kinderärzten nach einer Gebühr für Notfallbehandlungen und setzen sich stattdessen für verbesserte Rahmenbedingungen in der Versorgung ein.
Kritik an Strafgebühren
Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (VDEK), zu dem unter anderem die Techniker-Krankenkasse und Barmer gehören, nannte die Forderungen nach einer Strafgebühr für Notfallbehandlungen am Montag „den falschen Weg“. „Eine Strafgebühr gehe am Ziel vorbei“, so Elsner.
Verbesserung der Rahmenbedingungen
Die Ersatzkassen setzen sich stattdessen dafür ein, die Rahmenbedingungen in der Versorgung zu verbessern, um die Notaufnahmen zu entlasten. „Wir Ersatzkassen sprechen uns klar dafür aus, Versicherte besser in die für sie geeignete Versorgung zu lotsen“, sagte Elsner. Sie forderte die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) auf, die Erreichbarkeit der Terminservicestellen unter der Rufnummer 116 117 zu verbessern und Ärzte dazu zu ermutigen, freie Termine dort zu melden.
Erreichbarkeit und Versorgung an Wochenenden
Besonders an Wochenenden seien Versicherte oft unsicher, ob ihre Kinder eine schnelle Behandlung benötigen. „Um ihnen lange Wartezeiten zu ersparen und gleichzeitig die Versorgung echter Notfälle in den Notaufnahmen sicherzustellen, brauchen wir ein einfach zugängliches Verfahren zur Ersteinschätzung“, so Elsner. Niedrigschwellige Angebote, etwa per Telefon oder Videochat, sollten von den Kassenärztlichen Vereinigungen organisiert werden.
Ausbau von KV-Bereitschaftsdienstpraxen
„Gleichzeitig müssen KV- Bereitschaftsdienstpraxen mit gemeinsamen Tresen und Ersteinschätzung flächendeckend an allen Krankenhäusern aufgebaut werden, die von Versicherten bei Notfällen aufgesucht werden“, fordert die Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen abschließend.