Der Linken-Politiker Klaus Ernst sieht einen Beitritt in eine mögliche neue Partei von Sahra Wagenknecht als „realistische Option“ angesichts der Veränderungen innerhalb der Linkspartei, die er als Weg hin zu einer radikalen Ökopartei beschreibt.
Kritik an Parteivorstand und möglicher Parteiaustritt
Ernst kritisiert gegenüber dem Magazin Cicero den Parteivorstand der Linken scharf und wirft ihm vor, „einen Teil der Mitglieder aus der Partei drängen“ zu wollen. Diese Kritik bezieht sich vor allem auf Mitglieder, die mit der Veränderung der Partei hin zu einer „ökoradikalen Umweltpartei“ unzufrieden sind. Besonders scharf ist seine Kritik am parteiinternen Umgang mit Sahra Wagenknecht: „Wer behauptet, Wagenknecht sei eine ‚Nationalistin‘, hat politisch irgendwo nicht aufgepasst, was sich gerade abspielt bei uns im Land“.
Politische Ausrichtung einer neuen Linkspartei
Ernst sieht eine neue linke Kraft als zentrales Gegenmittel zum Umfragehoch der AfD. Diese Partei müsse unter anderem eine „ganz klare friedenspolitische Ausrichtung, keine Waffenexporte in Krisengebiete, eine Außenpolitik des Miteinanders und nicht der Verschärfung von Konflikten“ haben. Ebenso plädiert er für eine Sozialpolitik, die die „Frage der Spaltung der Gesellschaft, der Löhne, der unzureichenden Renten, die Frage der Arbeitsbedingungen“ in den Mittelpunkt stellt.
Ernsts Zukunft innerhalb der Linken ungewiss
Laut Ernst könnten die Aussagen Wagenknechts in den vergangenen zwei Jahren die „Programmpunkte“ einer solchen Partei sein. Er selbst kann sich gut vorstellen, die Linke zu verlassen und sich einer möglichen Wagenknecht-Partei anzuschließen: „Wenn sich Sahra Wagenknecht dazu entscheidet, eine solche Partei ins Leben zu rufen – sie sagt ja, sie will das bis Ende des Jahres machen – wäre es für mich durchaus eine realistische Option, mitzumachen.“