Die Seehund-Eltern Biene und Max haben zum vierten Mal Nachwuchs bekommen. In der Nacht zu Montag wurde ein Weibchen geboren, das von den Pflegern den Namen „Greetje“ bekam. Sie ist wohlauf und bereits das vierte Jungtier der beiden Seehunde.

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„Zum Ende der Schwangerschaft war Biene schon deutlich anzusehen, dass sie Nachwuchs erwartet – sie war schon recht rund und träge in den letzten Tagen“, erklärt die Tierpflegerin Priska Henning-Lippe. Die werdende Mutter hatte sich in den Tagen vor der Geburt zunehmend zurückgezogen und weniger gefressen. Die eigentliche Geburt bekam aber niemand mit, denn als die Pfleger am Montag zur Arbeit kamen, schwamm die kleine Greetje bereits mit ihrer Mama im Wasser. Die Geburt von Seehunden verläuft in der Regel schnell, denn sie gebären während der Ebbe auf Sandbänken und kehren schon mit der nächsten Flut ins Wasser zurück.

Warum das Wasser im Becken trübe ist

Derzeit befindet sich die kleine Familie noch in einer Eingewöhnungsphase. Mutter und Jungtier kommen alle paar Stunden an Land, damit Greetje trinken kann. „Biene ist eine großartige Mutter“, freut sich Hennig-Lippe. „Sie ist sehr liebevoll und hat immer ein Auge auf die Kleine“. Auch Seehund-Vater Max zeigt reges Interesse an seinem Nachwuchs, allerdings möchte die Mutter noch vermehrt ihre Ruhe haben und scheucht ihn weg. Das wird sich in ein paar Wochen aber ändern, dann können alle drei zusammen spielen. Da der Zoo den Tieren etwas Zeit für sich geben will, wird das Wasserbecken nur zum Teil gereinigt und ist trübe geworden. „Normalerweise wechseln die Seehunde das Becken, wenn wir eines sauber machen. Biene möchte das aber momentan nicht, und da sie und Greetje alle paar Stunden an Land gehen müssen, können wir das Wasser nur maximal zur Hälfte ablassen und reinigen“, erklärt die Pflegerin. Das Medical Training findet in etwas abgespeckter Form aber trotzdem statt, da es zum Alltag der Tiere gehört.

Seehund
Vater Max beim Medical Training

Vom schlanken Jungtier zum kleinen Moppel

Jetzt heißt es für Greetje erstmal zunehmen, und das schnell. In den ersten sechs Wochen werden Seehunde von ihren Müttern gesäugt. Damit sie schnell zulegen und Reserven bekommen, hat die Muttermilch einen Fettanteil von ungefähr 45%. So kann das Jungtier sein Geburtsgewicht in kurzer Zeit mehr als verdoppeln. Danach wird sie anfangen Fisch zu fressen. „Das ist am Anfang schon ziemlich süß. Sie weiß noch nicht genau, was sie mit dem Fisch anfangen soll und spielt damit und schubst ihn durch die Gegend“, sagt Henning-Lippe lächelnd. Erst nach und nach lernt sie den Fisch als Nahrung zu verstehen.

Dieses süße Spektakel könne Besucher während der Fütterungszeiten um 10.40 Uhr und 15.30 Uhr erleben, wenn auch erst in ein paar Wochen. Wer so lange nicht warten will, der kann mit ein bisschen Glück Mutter und Tochter beim Säugen auf dem Trockenen erleben.