Nach der Festnahme der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette plant der Generalbundesanwalt (GBA) eine umfangreiche Ermittlungsoffensive. Basierend auf den derzeit zahlreichen ungeklärten Anschlägen und Morden der dritten RAF-Generation, werden Dutzende Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) erneut alle ungeklärten Fälle der Gruppe prüfen.
Ermittlungsoffensive von GBA und BKA
Nach Informationen des “Spiegel” werden auf Geheiß des GBA Dutzende Ermittler des BKA jeden ungeklärten Fall noch einmal vornehmen. Daniela Klette ist gegenwärtig aufgrund dreier Terroranschläge Anfang der Neunzigerjahre im Visier des GBA. Bis zum Ende des Jahres wird eine Anklage gegen sie erwartet. Die weiteren Ermittlungen zur dritten RAF-Generation dürften deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Klette bleibt derzeit in der Untersuchungshaft in Vechta, Niedersachsen, während die Staatsanwaltschaft Verden gegen sie wegen mehrerer Raubüberfälle ermittelt. Sie bleibt bisher zu allen Vorwürfen stumm.
Neue Hoffnung durch Beweise
Die Hoffnung des GBA und des BKA auf bedeutende Ermittlungserfolge beruht vor allem auf den in Klettes Wohnung gefundenen Gegenständen. Neben einem sichergestellten Waffenarsenal wurden größere Mengen Bargeld sowie zwei als “Archiv” gekennzeichnete CDs gefunden. Darüber hinaus entdeckten die Ermittler in zwei Koffern diverse Handys und “diverse Unterlagen mit RAF-Bezug”, wie von den Beamten notiert wurde.
Vergangenheit der RAF-Generation
Die dritte RAF-Generation ist für zahlreiche Todesfälle verantwortlich. Darunter befinden sich beispielsweise Alfred Herrhausen, der 1989 getötete Chef der Deutschen Bank, sowie Detlev Karsten Rohwedder, der damalige Chef der Treuhand-Anstalt, der 1991 getötet wurde. Diese und viele weitere Verbrechen sind bisher ungeklärt geblieben. Die geplante Ermittlungsoffensive könnte Licht in diese dunkle Phase der deutschen Geschichte bringen.
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