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Erich Maria Remarque-Friedenszentrum zeigt Bilder aus dem Iran

Die Ausstellung befindet sich im Eingangsbereich des Remarque Friendenszentrums. / Foto: Burrichter

„Ungezeigte Bilder: Frau Leben Freiheit. Fotos aus dem Iran“ – so heißt die neue Ausstellung im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum. Die Ausstellung zeigt erschreckende, aber auch hoffnungsvolle Bilder der Proteste.

Am 16. September starb Jina Masha Amini in Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Sittenpolizei festgenommen worden war, weil ihr Kopftuch ihre Haare nicht ordnungsgemäß verdeckt hätte. Ihr Tod löste eine Welle an Protesten aus, die bis heute anhält. „Die Proteste im Iran gehen uns alle etwas an“, sagt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter.

„Es ist sehr passend, dass eine solche Ausstellung im Remarque Friedenszentrum-Platz findet“, findet Dr. Sven Jürgensen, der ab Januar die kommissarische Leitung übernimmt. „Remarque selber gab Brutalität und Schrecken ein Gesicht – wie auch jetzt diese Bilder.“ Die Ausstellung zeigt Bilder, die von Menschen im Iran direkt vor Ort aufgenommen wurden. Versehen sind die Fotos mit kleinen Texten, die die näheren Umständen erläutern oder die Geschichte des Bildes erzählen.

Bilder einer Revolution

„Die Bilder sind sehr emotional. Sie zeigen gewaltvolle und verstörende Inhalte“, erklärt Iranerin Annahita Maghsoodi. „Aber diese Bilder müssen geteilt werden.“ Bilder wie die im Remarque-Friedenszentrum würden die in Osnabrück lebenden Iranerinnen und Iraner fast täglich erreichen. „Die meisten Menschen benutzen ein VPN, um mit Verwandten außerhalb zu kommunizieren“, berichtet sie. VPN steht für Virtual Private Network und wird besonders von Leuten benutzt, die ihre Aktivitäten im Internet geheim halten wollen, indem sie den eigenen Standort ändern können.

Zwei Bilder aus der Ausstellung, die Frauen in Protestaktionen zeigen. / Foto: Burrichter
Zwei Bilder aus der Ausstellung, die Frauen in Protestaktionen zeigen. / Foto: Burrichter

„Im Iran gibt es schon seit geraumer Zeit immer wieder Demonstrationen“, berichtet Maghsoodi. „Dieses Mal sind es aber nicht nur Demonstrationen, die mehr Freiheit fordern. Es geht bei diesen Protesten um einen Regimewechsel. Die Menschen wollen ein demokratisches Iran.“ Mit der Ausstellung hoffen die Iranerinnen und Iraner aus Osnabrück Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. Ganz wichtig ist Maghsoodi: „Eine so feministische Bewegung wie jetzt gab es im Iran noch nie. Die avantgardistische Rolle der Frau bei diesen Protesten ist etwas völlig Neues.“ Während früher häufig einzelne Gruppen demonstriert hätten, kämen jetzt Menschen aus den unterschiedlichsten Schichten der Gesellschaft zusammen. „Es handelt sich nicht mehr nur um Proteste und Demonstrationen. Es ist eine Revolution“, fasst die Iranerin zusammen.

Die Ausstellung wird bis zum 26. Januar gezeigt. Der Eintritt ist frei.


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Milan Burrichter
Milan Burrichter
Milan Burrichter ist seit dem Herbst 2022 im Team der Hasepost und unterstützt die Redaktion als Praktikant.

  

   

 

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