Die niedersächsische Kleinstadt Pattensen in der Region Hannover erlangte in den letzten Monaten größere Bekanntheit, sogar international. Der Grund: Das dortige Schloss Marienburg ist Drehort der neuen Amazon-Prime-Serie „Maxton Hall“.
Die Serie, die in der fiktiven englischen Eliteschule Maxton Hall spielt, wurde in 19 Sprachen übersetzt und hat in der Startwoche die größte globale Zuschauerzahl eines nicht-amerikanischen Titels erzielt. In mehr als 120 Ländern schoss die Produktion auf Platz eins der Prime-Video-Charts. Die von UFA Fiction produzierte Amazon-Original-Serie basiert auf dem ersten Band („Save Me“) einer preisgekrönten Bestseller-Romantrilogie der Hamburger Autorin Mona Kasten. Der Erfolg der ersten Staffel hat Amazon dazu veranlasst, eine zweite Staffel zu bestellen, deren Dreharbeiten bereits im Juni dieses Jahres stattfanden – neben Oxford auch wieder in Niedersachsen, das in der Serie als England verkauft wird.
Weltweites Interesse an Region Hannover
Durch die Serie wurde ein weltweites Interesse an Schloss Marienburg und der Region Hannover geweckt. Laut einer Analyse des Reiseportals Expedia hat die Nachfrage nach Unterkünften in der Region Hannover seit der Veröffentlichung der ersten Staffel im Mai zugenommen. Besonders stark stiegen die Buchungsanfragen aus Ländern wie Frankreich, der Schweiz und Spanien, aber auch aus den USA, Asien und Australien.
Trotz Sanierung: Teile des Schlosses wieder geöffnet
Der Erfolg der Serie hat für das Schloss sowohl positive als auch herausfordernde Auswirkungen. So erfreut sich das Gebäude eines starken Besucherandrangs, obwohl es seit Jahresbeginn aufgrund umfangreicher Sanierungsarbeiten geschlossen ist. Die Schäden an der Dachkonstruktion des historischen Bauwerks, das zwischen 1858 und 1867 errichtet wurde, machten die Schließung erforderlich. Seit vergangenem Samstag (10. August) sind aber unter einem neuen Pächter zumindest wieder der Innenhof und die Gastronomie zugänglich. Die Innenräume sind jedoch nach wie vor geschlossen, so dass Führungen nicht möglich sind.
Vermietung spült Geld in die Kasse
Um den Anforderungen der Amazon-Produktion gerecht zu werden, wurden Teile des Schlosses, die eigentlich aufgrund der Bauarbeiten geschlossen sind, für die Dreharbeiten zugänglich gemacht, Räume mit einsturzgefährdeten Decken entsprechend abgestützt. Denn der Hype um „Maxton Hall“ hat große wirtschaftliche Vorteile für das Schloss: Obwohl die genauen Beträge geheim sind, schätzen Experten, dass die Einnahmen durch die Vermietung an die Filmproduktion pro Staffel im hohen fünfstelligen Bereich liegen. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten, die mindestens bis 2030 andauern sollen und Kosten von 27,2 Millionen Euro verursachen, werden von Bund und Land finanziert.
Serienfans besuchen Drehorte
Das Phänomen, dass Drehorte von erfolgreichen Serien oder Filmen zu Touristenmagneten werden, ist als so genanntes Set-Jetting bekannt. Ähnlich wie Dubrovnik durch die Serie „Game of Thrones“ oder Paris durch die Serie „Emily in Paris“, zieht jetzt auch das Schloss Marienburg durch „Maxton Hall“ Touristen aus aller Welt an. Die HASEPOST-Redaktion war bereits vor Ort, lange bevor der Hype begann, und konnte Schloss Marienburg ohne Publikumsverkehr fotografisch einfangen: