Angesichts des Netzausbaus warnt Eon-Chef Leonhard Birnbaum vor steigenden Strompreisen. Er kritisierte falsche Anreize und forderte die Politik zu einer besseren Kommunikation im Bereich Energiewende auf.
Potentielle Strompreiserhöhung
Laut Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender von Deutschlands größtem Verteilnetzbetreiber Eon, könnten die Strompreise ansteigen, wenn die Politik nicht entsprechend gegensteuert. Als Hauptproblem sieht er den Anschluss der neuen Wind- und Solarparks an das Stromnetz, berichtet die “Süddeutschen Zeitung”. “Wenn die Politik nicht gegensteuert, ist das nicht ausgeschlossen”, zitiert die Zeitung Birnbaum.
Fehlerhafte Anreize
Birnbaum kritisierte insbesondere, dass Standortentscheidungen für Wind- und Solarparks aktuell keine Rücksicht auf die Belastung des Stromnetzes nehmen. Überlastungen führen dazu, dass Windräder abgeregelt werden müssen, wofür der Investor entschädigt wird – eine Belastung, die letztlich auf die Verbraucher übertragen wird. “Diese Kosten reichen wir Netzbetreiber letztlich an die Verbraucher weiter. Der Investor hat dagegen kein Risiko”, sagte Birnbaum.
Forderung an die Politik
Birnbaum forderte in dem Gespräch eine stärkere Berücksichtigung der regionalen Unterschiede bei der Energiewende, insbesondere zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. “Wir müssen die Energiewende nicht nur in Berlin erklären, sondern auch im Erzgebirge”, so Birnbaum. Er appellierte an die Ampel-Regierung, die finanziellen Herausforderungen der Energiewende besser zu kommunizieren und ein “positives und realistisches Narrativ” zu entwickeln. “Die Politik kann die Geschichte der Energiewende zum Nulltarif nicht weiter erzählen”, sagte Birnbaum.
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