Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) appelliert an reiche Weltbank-Eignerstaaten, sich Deutschlands Engagement bei der Armutsbekämpfung und Klimaschutzmaßnahmen anzuschließen. Sie betont, ohne zusätzliche Finanzmittel seien globale Nachhaltigkeitsziele unerreichbar.
Forderung nach mehr Engagement der Weltbank-Eignerstaaten
Die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat die reichen Eignerstaaten der Weltbank aufgefordert, dem Vorbild Deutschlands zu folgen und mehr Mittel für Kredite zur Armutsbekämpfung und für Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. „Ohne mehr Geld werden die globalen Nachhaltigkeitsziele nicht zu erreichen sein“, sagte die SPD-Politikerin dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben) vor den Sitzungen der Weltbank-Gremien auf der Herbsttagung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) in Marrakesch.
Deutschland als Vorreiter in der Entwicklungshilfe
Schulze betonte, dass Deutschland in dieser Hinsicht Vorreiter sei. Sie erinnerte an die im September gegebene Zusage der Bundesregierung, der größten Entwicklungsbank zusätzlich rund 300 Millionen Euro bereitzustellen. Diese Mittel ermöglichen neue Kredite von etwa 2,5 Milliarden Euro.
Breitere Ausrichtung der Weltbank gefordert
Auf der Herbsttagung soll beschlossen werden, dass sich die Weltbank künftig nicht nur um die Armutsbekämpfung kümmern soll, sondern auch um Klimaschutz. „Man kann Armut nur noch erfolgreich bekämpfen, wenn man zugleich natürliche Lebensgrundlagen schützt“, so Schulze. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass die Reform am Donnerstag eine Mehrheit finden werde.
Anpassung des Geschäftsmodells der Entwicklungsbank
Neben der erweiterten Ausrichtung fordert Schulze konkrete Schritte, um das Geschäftsmodell der Entwicklungsbank an die neuen Aufgaben anzupassen. „Die Weltbank muss Kredite besonders günstig anbieten, die nicht nur dem einzelnen Land, sondern der ganzen Welt zugutekommen. Das betrifft zum Beispiel den Bau von Solarparks oder den Schutz des Regenwaldes“, sagte sie.