(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Der Energieforscher Volker Quaschning zweifelt an der Machbarkeit, die Klimaziele durch den Einsatz von grünem Wasserstoff zu erreichen und kritisiert Falschaussagen in der Debatte.
Realistische Erwartungen an grünen Wasserstoff.
Volker Quaschning, ein renommierter Energieforscher, betrachtet die Hoffnungen, die Klimaziele mittels grünem Wasserstoff zu erfüllen, als unrealistisch. “Wir müssten den fehlenden Wasserstoff importieren, aber auch der Import ist mit Verlusten und damit Kosten verbunden, es ist auch nicht beantwortet, wo die Mengen herkommen sollen”, äußerte er in einem Interview mit der “Augsburger Allgemeinen”. Er beschrieb die Vorstellung als “reine Luftbuchung”.
Die Unwahrscheinlichkeit der Klimaneutralität durch Gas
Quaschning betonte, dass die gesetzlich verankerte Klimaneutralität bis 2045 mit Gas nicht zu erreichen sei. Er erklärte: “Der Grund ist, dass eine mit Wasserstoff betriebene Gasheizung bis zu fünfmal so viel Energie aus grünem Strom braucht wie eine Wärmepumpe, um ein Gebäude zu beheizen.” Er hob hervor, dass Wärmepumpen sehr effizient seien, da sie zwei Drittel der Wärme aus der Umgebung beziehen. Demnach würde eine Gasheizung bereits dreimal so viel Energie wie eine Wärmepumpe benötigen. “Bei der Erzeugung von Wasserstoff für die Gasheizung mit grünem Strom entstehen nochmals Verluste, damit ist man beim Faktor vier bis fünf”, fügte Quaschning hinzu.
Kritik an der Gebäudeenergiegesetz-Debatte
Der Forscher äußerte sich kritisch zur Debatte über das Gebäudeenergiegesetz. “Hier wurden Preise und Falschaussagen genannt, bei denen man als Wissenschaftler nur den Kopf schütteln kann”, sagte er. Er nahm insbesondere Bezug auf Aussagen von Markus Söder, der behauptete, der Kauf einer Wärmepumpe koste bis zu 300.000 Euro: “Wenn Herr Söder behauptet, der Kauf einer Wärmepumpe koste bis zu 300.000 Euro, dann weiß ich nicht, wie groß die dazugehörige Villa ist.” Quaschning betonte, dass eine normale Wärmepumpe inklusive Einbau 30.000 Euro koste.