Berlin – Die Pflegekommission befürwortet eine Erhöhung der Mindestlöhne in der Altenpflege in Deutschland, welche in zwei Schritten bis Juli 2025 ausgeführt werden soll.
Pflegekommission empfiehlt erhöhte Mindestlöhne
Die Pflegekommission hat sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums und des Arbeitsministeriums am Dienstag einstimmig für höhere Mindestlöhne für Beschäftigte in der Altenpflege ausgesprochen. Die Mindestlöhne für Pflegekräfte sollen bis zum 1. Juli 2025 in zwei Schritten ansteigen. Es wird empfohlen, den Lohn für Pflegehilfskräfte auf 16,10 Euro pro Stunde, für qualifizierte Pflegehilfskräfte auf 17,35 Euro pro Stunde und für Pflegefachkräfte auf 20,50 Euro pro Stunde zu erhöhen. Die Mindestlöhne sind nach Qualifikationsstufe gestaffelt und gelten einheitlich im gesamten Bundesgebiet.
Neue Rechte für Pflegekräfte
Darüber hinaus empfiehlt die Pflegekommission für Beschäftigte in der Altenpflege einen Anspruch auf zusätzlichen bezahlten Urlaub von neun Tagen pro Kalenderjahr (bei einer Fünf-Tage-Woche), der über den gesetzlichen Urlaubsanspruch hinaus geht.
Reaktionen auf die Empfehlungen
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kommentierte die Empfehlungen der Pflegekommission: „Pfleger müssen anständig bezahlt werden, denn gute Löhne helfen auch gegen den Fachkräftemangel. Durch den Beschluss der Pflegekommission steigen die Mindestlöhne in der Pflege um bis zu 14 Prozent.“
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wies darauf hin: „Pflegekräfte sind die tragende Säule des Gesundheits- und Pflegesystems, das muss sich auch im Lohn widerspiegeln. Die Anhebung des Mindestlohns ist ein wichtiger weiterer Schritt auf dem Weg zu einer fairen Entlohnung für alle Pflege- und Betreuungskräfte.“
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die auch Teil der Pflegekommission ist, begrüßt den Schritt. „Angesichts der anhaltend hohen Preissteigerung vor allem für Lebensmittel und Energie ist es gut, dass der Pflegemindestlohn deutlich angehoben wird“, sagte Vorstandsmitglied Sylvia Bühler. Sie äußerte jedoch auch Kritik: „Der hohen Verantwortung und Belastung wird das Mindestentgelt allerdings nicht gerecht“, ergänzte sie.